Vatikan/Italien: Verleumdung, aber nicht Korruption

Der ehemalige Chefbuchhalter der vatikanischen Güterverwaltung Apsa, Nunzio Scarano, ist zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das römische Gericht sprach ihn der Verleumdung schuldig, berichteten italienische Medien. Einen Freispruch erhielt der Priester allerdings vom Anklagepunkt der Korruption. Der Vorwurf der Geldwäsche gegen den 64jährigen süditalienischen Geistlichen wird in einem gesonderten Verfahren behandelt.

Scarano war im Juni 2013 festgenommen worden, weil er einen früheren Geheimdienstmann beauftragt haben soll, 20 Millionen Euro in einem Privatjet aus der Schweiz nach Italien zu schmuggeln. Verurteilt wurde er nun, weil er nach Überzeugung der Richter den Ex-Agenten fälschlich des Diebstahls bezichtigt hatte. Gegen die zweijährige Bewährungsstrafe wollen seine Anwälte Berufung einlegen.

Der Priester hatte zwei Jahrzehnte als leitender Buchhalter im Vatikan gearbeitet. Nach Medienangaben war er unter seinen Bekannten als „Mister Cinquecento“ bekannt, weil er oft mit 500 Euro-Noten Rechnungen beglichen haben soll.

(diverse/kna 19.01.2016 gs)