Die weltweit wachsende Kluft zwischen Arm und Reich fordert nach Einschätzung des
katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat einen Politikwechsel. „Anstelle einer
Haltung des maßlosen Gewinnstrebens, einem Credo der andauernden Gewinnmaximierung
brauchen wir den politischen Willen zugunsten eines guten Lebens für viele“, sagte
Adveniat-Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur
(KNA) in Essen.
Oxfam hatte am Montag mit Blick auf das Weltwirtschaftsforum in Davos eine Studie
veröffentlicht, nach der die 62 reichsten Menschen der Erde mittlerweile genauso viel
Vermögen besitzen wie die gesamte arme Hälfte der Weltbevölkerung.
Nach Klaschkas Worten bestätigt die Oxfam-Studie den Satz von Papst Franziskus: Diese
Wirtschaft tötet. Der Skandal bestehe „vor allem darin, dass die bestehenden Regeln
die Reichen und Superreichen begünstigen“, so Klaschka. Außerdem sei deren Steuerflucht
ein „eklatanter Verstoß gegen das Gemeinwohl“. Wer nicht ins Gemeinwohl investiere,
verschärfe die Situation der Armen und gefährde zudem die Mittelschicht, sagte Klaschka
mit Verweis auf die Wirtschaftskrise in Brasilien, die die Mittelschicht wieder zum
Verschwinden bringe.
(kna 19.01.2016 gs)
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