2016-01-14 14:39:00

Kardinal Schönborn sieht aktuelle Krisen als Bewährungsprobe


Die Kirchen stehen angesichts der wachsenden Spannungen in der Gesellschaft und der vielen Flüchtlinge, die nach Europa kommen, vor immensen gemeinsamen Herausforderungen. Das hat Kardinal Christoph Schönborn am Mittwochabend beim traditionellen Ökumenischen Empfang im Wiener Erzbischöflichen Palais betont. Der gesellschaftliche Zusammenhalt sei akut bedroht, sagte der Kardinal vor Spitzenvertretern aller christlichen Kirchen in Österreich. Die sozialen Spannungen würden steigen. Dazu kämen nun die vielen Flüchtlinge, die den europäischen Zusammenhalt auf eine neue Probe stellten. „Das alles stellt vor allem auch die Christen auf die Probe, wie wir mit dieser dramatischen Situation umgehen“, sagte Schönborn. Die christliche Einheit müsse sich in diesen Herausforderungen in den kommenden Jahren bewähren.

Gerade auch gegenüber den vielen Muslimen, die nach Europa und Österreich kommen, sei ein rechtes Verhältnis von Toleranz und interreligiöser Offenheit einerseits und dem klaren christlichen Zeugnis auf der anderen Seite notwendig, betonte der Wiener Erzbischof.

Der Kardinal appellierte an die Vertreter der christlichen Kirchen in Österreich, das Leid der verfolgten Christen in der Welt nicht aus dem Blick zu verlieren. Er rief dazu auf, „dass wir hier das christliche Zeugnis genauso ernst nehmen wie die Christen in der Verfolgung“.

Schönborn hob zugleich die Familie als jene „Urzelle der Gesellschaft“ hervor, der in den kommenden schwierigen Zeiten besondere Bedeutung zukomme. Die Familie sei aber von vielerlei Seiten bedroht. Die Kirchen müssten darauf reagieren.

(kap 14.01.2016 mg)








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