2016-01-13 09:09:00

Türkei: Kirche in Istanbul warnt vor Eskalation


Nach dem Anschlag auf Touristen in Istanbul warnt die katholische Kirche in der Türkei vor einer Eskalation. Es seien „weitere Reaktionen und Gewalt“ zu befürchten, die die Spannungen noch vergrößerten, sagte ein Vertreter des Apostolischen Vikariats Istanbul, Pater Ruben Tierrablanca, der italienischen katholischen Nachrichtenagentur SIR. Die Katholiken stellten sich daher an die Seite des türkischen Volkes.

Der Franziskanerpater kündigte an, bei kirchlichen Versammlungen am Dienstag und Mittwoch werde „für das türkische Volk und die Rückkehr des Friedens“ gebetet. „Jetzt ist der Moment, dass wir uns mit allen noch mehr und in Solidarität zusammenschließen, Glaubende und Nichtglaubende“, so der Geistliche.

Die christlichen Kirchen sind in der Türkei eine kleine Minderheit von landesweit geschätzt 0,5 Prozent. In der historischen Millionenmetropole ist die kirchliche Präsenz deutlicher sichtbar.

In der Istanbuler Altstadt hatte ein Attentäter am Dienstagmorgen eine Bombe gezündet und zehn Menschen mit sich in den Tod gerissen, darunter neun Deutsche. Bei dem Täter soll es sich nach Angaben von Ministerpräsident Ahmet Davoutoglu um ein Mitglied der Terrormiliz „Islamischer Staat“ handeln.

Auch der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat am Dienstag das Attentat von Istanbul verurteilt. Er riet bei einem Auftritt in Rom zu „Barmherzigkeit als Medizin“: „Ohne diesen barmherzigen Blick, von dem Papst Franziskus oft spricht, ist es in unseren Beziehungen unmöglich, aus den Konflikten herauszukommen.“

(kna 13.01.2016 sk)








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