2016-01-13 14:19:00

Syrien: Spannungen zwischen Kurden und Christen


Die Spannungen zwischen Kurden und Christen im in weiten Teilen vom Islamischen Staat (IS) kontrollierten Gebiet von Hassakè nehmen zu. Auslöser waren Anschläge auf zwei von christlichen Eigentümern geführte Restaurants am vergangenen 20. Dezember, berichtet der vatikanische Fidesdienst an diesem Mittwoch.

13 Christen und sechs Muslime seien bei den Anschlägen ums Leben gekommen, so der syrisch-katholische Erzbischof von Hassakè-Nisibi, Jacques Behnan Hindo. Sie wüssten jedoch nicht, wer die Anschläge verübt habe. Der Erzbischof vermutet kurdische Terroristen, da die Art, wie das Attentat verübt wurde, untypisch für Anhänger des IS gewesen sei. Demzufolge waren drei Koffer mit Sprengstoff vor Ort platziert worden.

Nach den Anschlägen stellten die sogenannten Sootoro-Selbstverteidigungsgruppen Straßensperren auf, die die von syrischen und assyrischen Christen bewohnten Gebiete schützen sollten. Vor zwei Tagen wurde eine solche Straßenblockade von kurdischen PYD-Milizen angegriffen.

„Hinter diesen Spannungen“, so Erzbischof Hindo, „verbirgt sich die Strategie der Kurden, die ihre Stellungen ausbauen und die Unabhängigkeit im künftigen Kontext einer vom Konflikt verwüsteten Region fordern wollen.“ Christliche Selbstschutz-Gruppen arbeiteten mit der syrischen Regierung zusammen, fügt der Erzbischof an. „Und werden deshalb auch von Kurden angegriffen“, so Hindo weiter.

(fides 13.01.2016 mg)








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