2016-01-12 09:21:00

Erzbischof Koch: Papstdokument zu Ehe und Familie im Frühjahr


Das päpstliche Abschlussdokument der Familiensynode soll noch in diesem Frühjahr veröffentlicht werden. Das sagte Erzbischof Heiner Koch, laut der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), am Montagabend in der Berliner Katholischen Akademie. Er äußerte sich bei einer Veranstaltung über die Bischofssynode vom vergangenen Oktober in Rom.

Bereits während seiner Schlussrede zur Synode habe der Papst in jedem Satz gezeigt, dass er alle unterschiedlichen Positionen bei dem dreiwöchigen Treffen zur Kenntnis genommen habe, sagte der Berliner Erzbischof, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Familienfragen zuständig ist.

Bei der Synode hatten 270 Bischöfe aus aller Welt und weitere Kirchenvertreter Fragen zu Ehe und Familie erörtert, darunter den Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen. Diese beiden Themen hätten bei Katholiken anderer Länder nicht die Bedeutung, die ihnen in Deutschland beigemessen werde, betonte Koch.

Mehr Spielraum für pastorale Formen in Ehevorbereitung

Zugleich plädierte er dafür, in der katholischen Kirche mehr Spielraum für unterschiedliche pastorale Formen etwa in der Ehevorbereitung zuzulassen. Dies müssten die Ortskirchen stärker je nach ihrem gesellschaftlichen Umfeld bestimmen können. Der Vatikan und seine kirchlichen Behörden „sind kein Seelsorgeamt“, so der Erzbischof. Trotz pastoraler Vielfalt stehe das katholische Verständnis des Ehesakramentes nicht zur Disposition, betonte Koch. Hier die Einheit zu wahren, sei die Aufgabe des Papstes.

Der Erzbischof kündigte einen Hirtenbrief der deutschen Bischöfe zu dem Thema Ehe und Familie an und forderte eine familienfreundlichere Gesetzgebung, insbesondere für kinderreiche Familien in Deutschland.

Der 61-jährige Koch, der seit vergangenem September das deutsche Hauptstadt-Erzbistum leitet, war bei der Familiensynode Berichterstatter („Relator“) der 18 Mitglieder umfassenden deutschsprachigen Arbeitsgruppe. Unter anderem bündelte er die Ergebnisse der Beratungen in Änderungsanträge. Im Plenum trug er den deutschen Beitrag vor und tauschte sich mit den Berichterstattern der anderen zwölf Sprachgruppen aus.

(kna 12.01.2016 no)








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