2016-01-08 14:00:00

Guatemala: Militärs wegen Vermissten verhaftet


Insgesamt 14 pensionierte Militärs sind am Mittwoch festgenommen worden. Ihnen wird die Beteiligung am Verschwinden von mindestens 558 Vermissten in den Jahren von 1981 bis 1988 zur Last gelegt. Damit wird ein bereits 2012 im Zusammenhang mit dem Massaker von „Plan de Sánchez“ erlassenes Urteil vollstreckt. Bei dem Massaker wurden am 18. Juli 1982 insgesamt 256 Personen ermordet, darunter auch Frauen, Kinder und ältere Menschen.

Nach Angaben des Justizministeriums wurde die Skelette von 558 Indios gefunden, die von Mitgliedern der Armee in der Region Coban, Alta Verapaz, hingerichtet worden seien. Diese Region wurde damals von den Militärs kontrolliert. Wie aus einem UNO-Bericht hervorgeht, wurden in den Jahren von 1960 bis 1996 in Guatemala 245.000 Fälle dokumentiert, in denen Menschen ermordet oder vermisst wurden. In 97% der Todesfälle handelt es sich bei den Tätern um Militärs oder Mitgliedern paramilitärischer Gruppen.

Hauptakteur des Dialogs zwischen Regierung und Guerillakämpfern zur Beendigung des Bürgerkriegs war der am im Juni 2012 verstorbene emeritierte Erzbischof von Guatemala-Stadt, Kardinal Rodolfo Quezada Toruño. Seine Bemühungen führten 1996 zu einem Friedensabkommen, mit dem der Konflikt nach 36 Jahren beendet wurde.

(fides 08.01.2016 sk)








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