2016-01-04 13:22:00

Bistum rechtfertigt Kosten der Propsteikirche Leipzig


Die Gesamtkosten für Ostdeutschlands größten Kirchenneubau seit der Wiedervereinigung sind höher als bislang bekannt. Die im Mai 2015 geweihte katholische Leipziger Propsteikirche St. Trinitatis hat insgesamt 29,4 Millionen Euro gekostet, wie der Finanzdirektor der Diözese Dresden-Meißen, Kyrill Freiherr von Twickel, auf Anfrage erklärte. Das seien 4,4 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant, so von Twickel. Zur Begründung nannte er „völlig neue Projektteile“, die zu Buche geschlagen hätten, etwa Erschließungskosten für die Zufahrtsstraße. Vor diesem Hintergrund sei die Kostenentwicklung „sehr vertretbar“, betonte der Finanzchef. 

Der Leipziger Propst Gregor Giele erläuterte, die Gesamtsumme sei inklusive der noch nicht installierten Glocken und der 750.000 Euro teuren Orgel. Bis Ende Oktober seien bereits über 7,1 Millionen Euro an Spenden für den Neubau eingegangen.

Bislang hatten die Propstei als Bauherrin und die Diözese Baukosten in Höhe von rund 18 Millionen Euro angegeben: für das Gotteshaus mit Gemeindezentrum und vier angeschlossenen Wohnungen (gut 15 Millionen Euro), die Innenausstattung der Kirche (2 Millionen Euro) und das Grundstück (1 Million Euro). Im Zuge der Kirchweihe hatte die Propstei bekannt gegeben, dass überdies ein „höherer einstelliger Millionenbetrag“ für die Gestaltung der Außenanlagen, städtebauliche Auflagen, eine stärkere Nachhaltigkeitsorientierung und sonstige Kosten erforderlich sei. 

Propst Giele erklärte, ein Teil der Kosten werde durch den Verkaufserlös der alten Propsteikirche gedeckt. Es gebe bereits einen Investor, ein möglicher Vertragsabschluss stehe nahe bevor. Dieser enthalte allerdings eine Verschwiegenheitsklausel über die Höhe der Verkaufssumme.

Die 1982 geweihte bisherige Propsteikirche ist aufgrund eines morastigen Untergrunds extrem baufällig, steht aber unter Denkmalschutz. Das Gebäudeensemble samt 5.000-Quadratmeter-Grundstück befindet sich jedoch in hochpreisiger Lage und könnte nach Einschätzung von Experten mehrere Millionen Euro erzielen.

(kap 04.01.2016 pdy)








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