Ö: Sternsingeraktion „funktioniert, passt, stimmt“

Fehlende politische Logik diagnostiziert Wiens Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn bei der Kürzung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit. Die vereinbarten 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts für Entwicklungshilfe nicht einzuhalten, bezeichnete Schönborn als „politisch kurzsichtig“: „Es ist völlig unbegreiflich, unverständlich, dass die Bundesmittel für die Entwicklungshilfe weiter gekürzt werden, wo wir wissen, dass es eine der Möglichkeiten ist, Flüchtlingsströme zu verhindern. Wenn die Menschen in ihren Ländern Lebens-, Arbeitsmöglichkeit haben, dann werden sie dort nicht weggehen. Wenn wir die Entwicklungshilfe kürzen und gleichzeitig riesige Summen dafür ausgeben müssen, Flüchtlinge bei uns aufzunehmen und zu integrieren, muss man sagen: Hier fehlt es an politischer Logik.“

Kardinal Schönborn äußerte sich anlässlich des Besuchs der Sternsinger im Erzbischöflichen Palais. Die Sternsingeraktion sei nach wie vor die erfolgreichste spendensammelnde Aktion Österreichs, betonte der Erzbischof. „Es zeigt einerseits die Spendenfreundlichkeit der Österreicher, es zeigt andererseits vor allem, dass die Idee der Sternsinger, dass die Kinder von Haus zu Haus, von Tür zu Tür gehen, um für Kinder in Not zu sammeln und gleichzeitig die Weihnachtsbotschaft bringen, das ist eine geniale Idee. Sie funktioniert. Sie passt. Sie stimmt. Und sie wird nicht alt.“

 

Schwerpunkt Indien

Schwerpunktland der Spendenaktion in Österreich ist dieses Mal Indien. Die Sternsinger unterstützen etwa die Organisation The ANT, die sich für Kinder und ein friedvolles Miteinander der Volksgruppen einsetzt. Die Organisation sorgt dafür, dass Buben und Mädchen die Schule besuchen und auch wirklich abschließen. Die „Drei Weisen aus dem Morgenland“ besuchen bis 7. Jänner noch weitere Spitzenvertreter aus Kirche und Politik. Neben weiteren Diözesanbischöfen stehen Besuche bei Bundespräsident Heinz Fischer und Außenminister Sebastian Kurz wie auch bei Bundeskanzler Werner Faymann bevor.

 

(rv 30.12.2015 ma)