2015-12-30 13:41:00

Kolumbien: Bischof zuversichtlich für Friedensgespräche


Das Jahr 2016 könnte endlich „Fortschritte für den Frieden“ in Kolumbien bringen. Davon ist der Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Augusto Castro Quiroga, überzeugt. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der Erzbischof von Tunja, dass nach über 50 Jahren Bürgerkrieg in seinem Land die Zeit der Friedenslösung gekommen sei. „Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit ist diesbezüglich eine Vorsehung, denn unser Land braucht eine große Welle von Barmherzigkeit“, so der Erzbischof. In 50 Jahren habe sich die Herzen vieler Kolumbianer „verhärtet“. Viele Bürger reagierten beispielsweise gleichgültig gegenüber dem Leid der Mitmenschen. Man sei sich mittlerweile an die Gewaltwelle gewohnt und dies sei nicht hinnehmbar, so Erzbischof Castro Quiroga.

In der kubanischen Hauptstadt Havanna finden seit einigen Monaten die Friedengespräche zwischen Vertretern des Staates und den Rebellenorganisationen statt. Es wird erwartet, dass in den kommenden Wochen ein Friedensvertrag unterzeichnet wird. „Das würde eine neue sogenannte post-Konflikt-Phase einläuten, die der Hilfe zum Wiederaufbau vieler Menschen bedarf“, so der Erzbischof weiter. Das neue Kolumbien müsse dann wie ein Haus von Grund auf wieder aufgebaut werden, angefangen von den Fundamenten bis hin zu den einzelnen Zimmern. „Wir brauchen eine Politik der Inklusion, in der die Politiker nicht an ihre eigene Geldbörse denken sondern für eine solidarische Wirtschaft einstehen“. Die Kirche wolle ihnen beistehen, damit dieser Wiederaufbau auch gelingen könne, versicherte der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

 

(rv 30.12.2015 mg)








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