2015-12-30 10:09:00

D: 2015 kein gutes Jahr für die Religionsfreiheit


In Sachen Religionsfreiheit war 2015 kein gutes Jahr. Zu diesem Resümee kommt der UN-Menschenrechtsexperte Heiner Bielefeldt in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). In vielen Ländern der Erde beobachte er „massive Einbrüche", was ein Grund zu großer Sorge sei, sagte der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Religionsfreiheit. Besonders schlimm sei die Lage im Nahen Osten, insbesondere in Syrien durch den „Islamischen Staat" und in Saudi-Arabien. Im Interview nannte Bielefeld ebenfalls Indien, Myanmar, Ägypten und Saudi Arabien.

Zugleich gebe es aber vielerorts neue Initiativen zur Verteidigung dieses Menschenrechts, sagte der Sonderbeauftragte. So hätten sich 2015 etwa Parlamentarier aus allen Kontinenten zusammengeschlossen, um für die Religionsfreiheit einzutreten. Auch im EU-Parlament gebe es neues Engagement: „Das Bewusstsein für die Gefährdung ist gewachsen".

 

Religion wieder stärker „politische Größe"

Nach Einschätzung von Bielefeldt wird Religion wieder stärker als politische Größe wahrgenommen. „Aber bei der Bewertung religiös unterbauter Konflikte sollte man die Religion nicht isoliert betrachten, sondern sie immer in gesellschaftspolitischem Kontext sehen", betonte der Menschenrechtsexperte. Ob sie dabei Konflikte verschärfe oder eher löse, hänge wesentlich davon ab, „wie die Menschen mit ihren Überzeugungen umgehen und sie interpretieren".

 

(kna 30.12.2015 ord)








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