2015-12-26 09:50:00

Somalia: Weihnachtsmesse auf Militärbasis


Katholiken haben am Freitag die Weihnachtsmesse auf einer Militärbasis am Flughafen von Mogadischu feiern können. Damit umgingen sie das strikte Verbot der Regierung, in diesem Jahr Weihnachtsfeiern abzuhalten. Die Messfeier auf der Basis der Friedenstruppen der „Afrikanischen Union“ kam auf Initiative von Bischof Giorgio Bertin zustande. Der Bischof von Dschibuti ist Apostolischer Administrator der somalischen Hauptstadt Mogadischu.

98 Prozent der Somalier sind Muslime; der Islam ist Staatsreligion. Proselytismus ist streng verboten und wird scharf geahndet. Der Generaldirektor des Religionsministeriums, Scheich Mohamed Khayrow, erklärte der Presse: „Alle Weihnachts- oder Neujahrsfeiern widerstreiten der islamischen Kultur und könnten dem Glauben der islamischen Gemeinschaft Schaden zufügen.“

Schon 2013 hatten die somalischen Behörden Weihnachts- und Neujahrsfeiern streng verboten. Die Begründung lautete damals, das Land folge dem islamischen Kalender. Diesmal wird zur Begründung angeführt, christliche Feiern könnten den Zorn der Shabab-Extremisten hervorrufen, und dieser Zorn wiederum könne sich gegen die Muslime in Somalia richten.

Bischof Bertin sagt, er sei erstaunt über das neuerliche Weihnachts-Verbot. „Es ist lächerlich, ein Fest zu verbieten, das doch als solches auch in der Vergangenheit gar nicht groß öffentlich gefeiert worden ist“, urteilt er. Bertin berichtet, dass viele Somalier aus dem Ausland mittlerweile in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Die Christen unter ihnen hätten sich mittlerweile daran gewöhnt, Weihnachten zu feiern, und würden das gerne auch in Somalia weiter so halten.

(cath.ch 26.12.2015 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.