2015-12-16 13:44:00

Patriarch Twal: Pilgerreisen ins Heilige Land sind sicher


Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, hat Pilger im Heiligen Jahr zum Besuch des Heiligen Landes aufgerufen. Trotz der angespannten Lage in der Region seien die Pilgerwege sicher, erklärte das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land am Mittwoch bei seiner traditionellen Weihnachtspressekonferenz in Jerusalem. Pilger würden respektiert und von allen Seiten wertgeschätzt.

Die Kirche im Heiligen Land habe auf Einladung von Papst Franziskus, der am 8. Dezember das Heilige Jahr eröffnet hatte, Heilige Pforten in verschiedenen Kirchen eröffnet. Darunter sind etwa die Kirche der Nationen im Garten Gethsemane und die Geburtskirche in Bethlehem.

Mit Blick auf die bedrohliche politische Lage solle Weihnachten im Heiligen Land bescheiden gefeiert werden, sagte Twal. Die Pfarren seien eingeladen, die Lichter des Christbaums im Gedenken an die Opfer von Gewalt und Terrorismus für fünf Minuten zu löschen. Die Weihnachtsmesse werde für die Opfer und ihre Familien gefeiert, kündigte das Oberhaupt der Katholiken im Heiligen Land an.

Eine Neuerung werde es auch beim traditionellen Einzug des Patriarchen in Bethlehem am 24. Dezember geben. Die von einem gemeinsamen Komitee des Patriarchats und der Franziskanerkustodie beschlossenen Maßnahmen sollen einen geordneteren Einzug auf den Krippenplatz gewährleisten und Verspätungen vermeiden, sagte Twal.

Zur Lage im Nahen Osten sagte er, das Heilige Land sei erneut im Teufelskreis blutiger Gewalt gefangen. Der „Dritte Weltkrieg in Teilen“, von dem Papst Franziskus wiederholt gesprochen habe, entfalte sich „vor unseren Augen in unserer Region“, so der Patriarch.

Die Situation im Heiligen Land sei ein Spiegel einer bisher ungekannten terroristischen Bedrohung der Welt. Wörtlich sagte Twal: „Eine tödliche Ideologie auf der Basis von religiösem Fundamentalismus und Starrsinn verbreitet Terror und Barbarei unter unschuldigen Menschen.“ Als Kern der gegenwärtigen Krise bezeichnete der Jordanier den Syrien-Krieg. Die Zukunft des gesamten Nahen Ostens hänge von der Lösung dieses Konflikts ab.

Twal kritisierte eine „Absurdität und Doppelzüngigkeit“ internationaler Kräfte. Diese sprächen einerseits von Dialog, Gerechtigkeit und Frieden, andererseits lieferten sie Waffen an Kriegsparteien. Eine militärische Lösung der Konflikte lehnte der Patriarch grundsätzlich ab. Es gelte vielmehr, Armut und Ungerechtigkeit als Nährgrund des Terrorismus zu bekämpfen und eine Erziehung zu Toleranz und Akzeptanz des jeweils anderen zu fördern.

Mit Blick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt forderte Twal die politische Führung beider Seiten zu mutigerem Handeln und zum Respekt internationaler Resolutionen auf. Beide Völker seien des Konflikts müde und sehnten sich nach Frieden.

(kap/kann 16.12.2015 cz)








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