2015-12-16 13:27:00

Ein Kreuz für Flüchtlinge auf Lampedusa


Ein Kreuz gebunden aus zwei Bündeln von Boots-Paddeln, dass das Leid vieler Migranten darstellen soll, die im Mittelmeer ihr Leben ließen. Dieses Kreuz spendete der kubanische Präsident Raúl Castro Papst Franziskus am Ende seiner Kuba-Reise. Franziskus schenkt dieses Kreuz nun der sizilianischen Diözese Agrigent weiter, wozu auch die Insel Lampedusa gehört. Am 17. Januar wird das Kreuz in der Pfarrei San Gerlando seinen definitiven Platz finden.

Gestaltet wurde das Kreuz vom kubanischen Künstler Alexis Leiva Machado. Im Interview mit Radio Vatikan verrät er, dass das Meer für ihn schon immer eine besondere Bedeutung hatte: „Ich bin ein Geschöpf der Insel, wurde auf einer kleinen Insel vor Kuba geboren und das war sozusagen mein Schicksal. Mich hat es immer schon ans Meer gezogen und ich habe besonders über Flucht und Migration nachgedacht – auf globaler Ebene.“ Es sei ein äußerst heikles Thema, gerade deswegen sei er dem Papst dankbar, dass er es immer wieder anspreche und es für die Politik somit zum Thema mache. Bereits 2011 hatte er auf der Biennale in Venedig eine Ausstellung zu Flucht und Migration gemacht. Umso mehr fühlte er sich vom Papst angesprochen, als er das Thema zwei Jahre nach seiner ersten Ausstellung prominent machte.

„Ich erinnere mich an einen Tag in Mailand vor zwei oder drei Jahren, als ich meine Ausstellung vorbereitet habe. Da habe ich gehört, dass vor Lampedusa eine enorme Tragödie geschehen war: einen Tag später war so wenig davon in den Nachrichten zu sehen und zu lesen. Es wurde viel mehr Wert auf die neueste Mode gelegt. Niemand sprach über die Tragödie. Der Papst war der einzige. Meine Arbeit in all den Jahren war es, genau darüber zu sprechen. Die Flucht, die die Menschen machen müssen, kostet manchmal das Leben.“ Diesen Menschen will Machado eine Stimme geben, um in der Welt bekannt zu machen, wie die Realität der Flüchtlinge aussieht. Als der Papst die Welt ermahnte, nicht wegzuschauen, fühlte sich Machado dem Papst und der katholischen Kirche so nahe wie nie zuvor, obwohl er sich selber nicht als katholisch bezeichnen würde. Doch als Künstler sehe er sich in der selben Verantwortung wie der Papst, nie aufzuhören auf den Nächsten zu weisen, der in Not ist.

(rv 16.12.2015 pdy)








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