K9-Rat berät über Dezentralisierung und Vatikan-Finanzen

Der K9-Rat für die Kurienreform im Vatikan hat sein 12. Treffen am Samstag beendet. Dabei berieten die Mitglieder unter anderem über Pläne im Umgang mit den Vatikanfinanzen. Der Koordinator des Wirtschaftsrats, Kardinal Reinhard Marx, trug seine Entscheidung für externe Berater, der Gesellschaft Pricewaterhouse Cooper “PwC”, bei der Haushaltskonsolidierung vor: Der Präsident des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, Kardinal George Pell, hat zudem eine neue Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die über die Kontrolle der Finanzen des Heiligen Stuhls und des Vatikanstaats beraten soll. Die Gruppe setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Staatssekretariats, des Governatorats, der vatikanischen Güterverwaltung, des Kommunikationssekretariats und der „Vatikanbank“ IOR und hat bereits ihre erste Sitzung absolviert.

Wie Vatikansprecher Federico Lombardi am Samstag in einer Pressekonferenz bekanntgab, schloss der Rat die Beratungen über ein neues Dikasterium für „Laien, Familie und Leben“ ab. Das Ergebnis sei nun dem Papst zugeleitet worden, so Lombardi. In ihm sollen der bisherige Laienrat und der Familienrat zusammengefasst werden, zudem soll die Akademie für das Leben angegliedert werden. Noch nicht ganz so weit fortgeschritten seien die Planungen für ein weiteres neues Dikasteriums für „Gerechtigkeit, Frieden und Migration“.

Des Weiteren wurde bei der Sitzung des K9-Rats die Bedeutung der Rede von Papst Franziskus am 17. Oktober zum 50-jährigen Jubiläum der Weltbischofssynode hervorgehoben. Es sei die Bedeutung der Begriffe der „Synodalität“ und „Dezentralisierung“ für die Kurienreform diskutiert worden. Diese Fragen sollen beim nächsten Treffen des K9-Rats im Februar in einer Sondersitzung diskutiert werden.

Bei der zweitägigen Versammlung berieten die Kardinäle auch über die Kongregation für die orientalischen Kirchen und ihre Rolle für den ökumenischen Dialog. Kardinal Sean O’Malley referierte über die Arbeit seiner Kinderschutzkommission mit Bildungsprogrammen und der Zusammenarbeit mit den Bischofskonferenzen für lokale Leitlinien.

An der 12. Sitzung hatten alle Mitglieder des K9-Rates teilgenommen. Papst Franziskus war zudem bei allen Sitzungen anwesend. Der Rat wird sich das nächste Mal am 8. und 9. Februar treffen. Weitere Treffen sind geplant vom 11.-13. April, 6. - 8. Juni, 12. - 14. September und 12. - 14. Dezember.

(rv/kap 12.12.2015 cz)