In Italien leben immer mehr Menschen auf der Straße. Nach neuesten Schätzungen
des nationalen Statistikamtes Istat gab es Ende 2014 landesweit knapp 51.000 Obdachlose;
bei der Erhebung 2011 waren es rund 3.000 weniger, wie die katholische Tageszeitung
Avvenire am
Freitag berichtet. Hinzu kommt noch eine Dunkelziffer von Wohnsitzlosen, die weder
öffentliche Schlafplätze noch Armenküchen aufsuchen und daher nicht erfasst werden
können. Ihre Zahl beträgt laut Istat mindestens 5.000. Papst Franziskus besucht am
18. Dezember am römischen Hauptbahnhof Termini eine neu eingerichtete Caritas-Station
für Obdachlose. Die kirchliche Sozialeinrichtung in einem sozialen Brennpunkt der
italienischen Hauptstadt verfügt über 200 Schlafplätze und gibt täglich 500 bis 600
Mahlzeiten aus. Franziskus öffnet dort anlässlich des Heiligen Jahrs der Barmherzigkeit
eine Heilige Pforte. Allein in Rom gibt es nach Angaben der katholischen Gemeinschaft
Sant'Egidiorund 8.000 Obdachlose.
Rund 85 Prozent der Obdachlosen in Italien sind Männer, mehr als die Hälfte von ihnen kommen aus dem Ausland. Istat erstellte die Statistik in Zusammenarbeit mit dem italienischen Caritas-Verband und dem Arbeitsministerium. Italiens Arbeitsminister Giuliano Poletti kündigte am Donnerstag an, die Regierung werde in den nächsten sieben Jahren insgesamt 100 Millionen Euro für Obdachlosen-Einrichtungen ausgeben.
(kna 11.12.2015 ma)
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