2015-12-11 11:26:00

D: „Flüchtlinge“ ist das Wort des Jahres 2015


„Flüchtlinge“ ist das Wort des Jahres 2015. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Sie führte zur Begründung aus, das Wort stehe für das beherrschende Thema des Jahres und sei auch sprachlich interessant. Die Nachsilbe -ling, die sich auch in Begriffen wie „Eindringling“ oder „Emporkömmling“ finde, klinge nämlich für sprachsensible Ohren tendenziell abschätzig. Ob sich allerdings der neuerdings öfters verwendete Ausdruck Geflüchtete durchsetze, bleibe abzuwarten. 

Auf Platz zwei setzte die Jury die Wendung „Je suis Charlie“ (Ich bin Charlie). Damit hätten Millionen Menschen ihre Solidarität mit den Opfern des Terroranschlags auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ bekundet und für Pressefreiheit demonstriert. Auf den dritten Platz kam „Grexit“. Der Ausdruck stehe für die Frage, so die Jury, ob Griechenland aufgrund seiner hohen Staatsverschuldung aus der Eurozone ausscheiden müsse – und damit für das Topthema der ersten Jahreshälfte. Die folgenden Plätze der Zehner-Hitliste der GfdS belegen die Wörter beziehungsweise Wendungen „Selektorenliste“, „Mogel-Motor“, „durchwinken“, „Selfie-Stab“, „Schummel-WM“, „Flexitarier“ und den Ausspruch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „Wir schaffen das“.

Nach eigenen Angaben wählte die GfdS-Jury für diesmal unter rund 2.500 Belegen die zehn Wörter aus, die den öffentlichen Diskurs im zu Ende gehenden Jahr wesentlich geprägt und das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich in besonderer Weise begleitet hätten. Laut GfdS stehen bei der Wahl der Wörter des Jahres ihre Signifikanz beziehungsweise Popularität im Vordergrund. Die ausgewählten Wörter stellten eine sprachliche Jahreschronik dar. Ihre Auswahl sei aber mit keinerlei Wertung oder Empfehlung verbunden.

(kna 11.12.2015 ma)








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