2015-12-10 11:11:00

Papstmesse: „Gott liebt unsere Wenigkeit“


Die Barmherzigkeit Gottes hat kein Ende, denn er liebt die „Kleinigkeit und Wenigkeit“ eines jeden Menschen. Das betonte Franziskus in der Frühmesse von diesem Donnerstag in der Casa Santa Marta im Vatikan. An dem Gottesdienst nahmen unter anderem auch die neun Kardinäle des Beratergremiums K9-Rates teil, die zu ihrer 12. Sitzung mit dem Papst die nächsten Tage zusammenkommen (10.-12.12.2015). Die Barmherzigkeit sei mit den Gesten der Zärtlichkeit zu vergleichen: Das könne eine Umarmung sein; eine Liebkosung der Eltern, die ein Kind in Sicherheit wiege, so der Papst.

 „Der Herr ist barmherzig und groß in seiner Liebe“, betonte Franziskus. Ausgehend von der Ersten Tageslesung aus dem Buch des Propheten Jesaja mit einem Monolog des Herrn, sagte der Papst, dass Gott sein Volk ausgewählt habe „nicht weil es groß und mächtig war, sondern weil es das kleinste und unbedeutendste Volk war.“

Gott habe sich in unser Elend verliebt. „Er liebt gerade diese Kleinigkeit“, so der Papst wörtlich. Es handele sich um eine „zärtliche Liebe, eine Liebe, wie man sie von Vätern und Müttern kennt, die zu ihren Kindern nachts sprechen, wenn sie nicht einschlafen können oder verängstigt sind, weil sie schlecht geträumt haben. Jeder Vater oder jede Mutter würde dann seinem Kind sagen: Ich halte dich fest, sei ruhig und fürchte dich nicht!“

Jeder kenne diese elterliche Liebe, so Franziskus weiter. Eltern seien ein gutes Beispiel für seine Überlegungen, denn auch sie seien in die „Kleinigkeiten ihrer Kinder verliebt“. „Auch Eltern verzeihen die Sünden ihrer Kinder und haben sie trotz allem lieb; sie vergeben ihnen. Das ist die Barmherzigkeit Gottes!“

Der Papst erinnerte an einen Heiligen, der oft zur Beichte ging und Gott bat ihn um immer mehr, bis dieser Heilige schließlich sagte, dass er nicht mehr geben könnte. So habe Gott ihm geantwortet: „Schenk mir deine Sünden!“ Denn der Herr wolle die Schwächen der Menschheit auf sich nehmen und ihnen Ruhe und Frieden gewähren. Dies seien die Zärtlichkeiten Gottes, die durch seine Barmherzigkeit zu den Menschen gelange.

„Wir unruhige Menschen – vor allem wenn etwas nicht geht – werden ungeduldig.Gott aber sagt zu uns: Sei ruhig, auch wenn du etwas Schlimmes getan hast, fürchte dich nicht, denn ich verzeihe dir! Schenk mir deine Schwäche! So steht es auch im heutigen Psalm geschrieben, dass Gott barmherzig und groß in seiner Liebe ist. Wir sind klein und er hat uns alles geschenkt. Er bittet uns nur darum, unsere Kleinigkeit und unsere Sünden abzugeben und uns von ihm streicheln und umarmen zu lassen.“

Am Ende  der Messe betonte der Papst, dass er allen wünsche, „diese väterliche und barmherzige Liebe Gottes“ zu spüren und umgekehrt, dass diese Liebe jeden Menschen selbst zu barmherzigen Geschwistern für andere Mitmenschen mache.

(rv 10.12.2015 mg)








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