2015-12-06 15:54:00

Bischöfe im Libanon hoffen auf baldige Wahl eines Präsidenten


Die maronitischen Bischöfe im Libanon hoffen, dass mit der sich abzeichnenden Verständigung der politischen Lager auf einen Kandidaten die 18-monatige Krise um das Präsidentenamt beendet werden kann. Die Möglichkeit, dass der maronitische Christ Suleiman Franjieh von allen Seiten akzeptiert werde, sähen die mit Rom unierten Bischöfe unter Vorsitz ihres Patriarchen, Kardinal Bechara Rai, als eine «große Chance», die innenpolitische Krise beizulegen, meldeten kirchliche Nachrichtenagenturen am Wochenende.

Alle politischen Kräfte im Libanon sollten sich jetzt «einigen» und für diese Kompromisslösung zusammenarbeiten«, denn der Präsident sei der »Eckstein des nationalen Gebäudes«, so Kardinal Rai und die weiteren 15 Bischöfe und Weihbischöfe, die sich zuvor am Sitz des Patriarchen in Bkerke versammelt hatten. Seit dem Ende der Amtszeit von Präsident Michel Sleiman (67) im Mai 2014 hatten sich die politischen Lager nicht auf einen Kandidaten für die Nachfolge einigen können. Jetzt, so heißt es in Beirut, könnte mit Franjieh noch vor Weihnachten wieder ein Staatsoberhaupt gewählt werden.

Franjieh ist Vorsitzender der christlich-demokratischen Marada-Partei. Der dreifache Familienvater, seit 2003 in zweiter Ehe verheiratet, pflegt bisher gute Beziehungen zum syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Am vorigen Donnerstag traf er mit dem kurz zuvor von seinem Deutschlandbesuch zurückgekehrten Kardinal Rai zu einem Gespräch in Bkerke zusammen.

(kna 06.12.2015 mc)








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