Die katholische Kirche in hat in allen Diözesen Anlaufstellen für Missbrauchsopfer eingerichtet. Vor wenigen Tagen war der Generalvikar der Hauptstadtdiözese San Salvador, Jesus Delgado, suspendiert worden. Er hat die Vorwürfe bestätigt, eine heute 40 Jahre alte Frau im Kindesalter missbraucht zu haben. Zudem liegen fünf Anschuldigen gegen einen weiteren Geistlichen vor. San Salvadors Erzbischof Jose Luis Escobar Alas kündigte eine Null-Toleranz-Strategie an. Er forderte ein Gesetz, das eine Verjährung von Kindesmissbrauch ausschließt. Die beiden vorliegenden Fälle sind mittlerweile verjährt und können strafrechtlich nicht mehr verfolgt werden. Der 77-jährige Delgado ist eine der Schlüsselfiguren im weltweit beachteten Heiligsprechungsprozess für den 1980 ermordeten Erzbischof Oscar Romero. Der Geistliche ist Romeros führender Biograf und war in den 70er-Jahren dessen persönlicher Sekretär.
Erzbischof Escobar war am Sonntag in die Offensive gegangen und hatte in einer Pressekonferenz nach dem Gottesdienst mit der Veröffentlichung eines weiteren mutmaßlichen Missbrauchsfalls in seiner Diözese überrascht. Gegen einen Priester aus der Gemeinde Rosario de Mora lägen fünf Anschuldigen vor, der Geistliche sei inzwischen suspendiert, so Escobsar. „Ich möchte klarstellen, dass wir in unserer Erzdiözese keinerlei sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Kirchenvertreter dulden werden", sagte er und versprach „eine Null-Toleranz-Politik ohne Ausnahme".
(kna 02.12.2015 gs)
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