2015-11-28 13:30:00

Papst trifft Jugend: Das Überspringen der Pfützen des Lebens


Wie ein Kleinkind elterliche Hilfe beim Überspringen einer Pfütze brauche, so sollten sich junge Christen vor den „Pfützen des Lebens“ nicht bange machen lassen, sondern auf die Hilfe Gottes setzen. Das war die Botschaft von Papst Franziskus bei der Begegnung mit Jugendlichen Ugandas an diesem Samstag.

Zwei junge Uganda hatten aus ihrem Leben berichtet, Papst Franziskus würdigte das: „Die Zeugnisse von Winnie und Emmanuel bestärken meinen Eindruck, dass die Kirche in Uganda reich an jungen Menschen ist, die sich nach einer besseren Zukunft sehnen.“ Er sei gekommen, zu ermutigen und zu stärken. „Die christliche Hoffnung ist kein bloßer Optimismus; sie ist sehr viel mehr. Sie gründet mit ihren Wurzeln in dem neuen Leben, das wir in Jesus Christus empfangen haben,“ griff Papst Franziskus einen Gedanken auf, den er schon öfters entwickelt hat. Hoffnung mache fähig, auf die Liebe Gottes zu setzen, „gerade wenn ihr auf ein Problem stoßt, auf einen Misserfolg, wenn ihr ins Stocken geratet, dann verankert euer Herz in dieser Liebe, denn sie hat die Macht, den Tod in Leben zu verwandeln und alles Übel zu vertreiben.“ Er lade dazu ein, Boten dieser Hoffnung zu werden, so der Papst. „Es gibt so viele Menschen in unserer Umgebung, die eine tiefe Unruhe und sogar Verzweiflung in sich verspüren. Jesus löst ein solches Gewölk auf, wenn wir es ihm erlauben.”

Der Papst zählte einige Hindernisse auf, er sprach von einer besseren Zukunft, Arbeitsplätzen, Wohlstand und Gesundheit, das alles läge der Jugend am Herzen, „und das ist gut so“.

„Doch manchmal, wenn ihr die Armut seht, wenn ihr den Mangel an Chancen bemerkt, wenn ihr Misserfolge im Leben habt, kann ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit aufkommen und sich breit machen. Dann könnt ihr versucht sein, die Hoffnung zu verlieren.” Man müsse aber nicht versuchen, alle Hindernisse aus eigener Kraft zu überwinden, „Gott ist da, um unsere Hand zu ergreifen, wenn wir ihn nur anrufen“. Es sei wie bei einem kleinen Kind vor einer Pfütze, um die es nicht herum komme. Da brauche es die Hand des Vaters, der helfe. Auch das Leben habe solche Pfützen, so der Papst, „was ich sagen möchte ist, dass wir alle – auch der Papst – jenem Kind gleichen müssten!“

Eine solche „Pfütze“ sei zum Beispiel die Angst vor der Verantwortung und dem Scheitern, etwa in einer Beziehung. „Wenn man weiter auf die Pfütze schaut, kann man sogar sehen, wie sich die eigenen Schwachheiten und Ängste darin spiegeln. Bitte gebt ihnen gegenüber nicht auf!”

Eine weitere „Pfütze“ sei die Furcht, anders zu sein und gegen den Strom zu schwimmen „in einer Gesellschaft, die uns ständig drängt, Modelle der Befriedigung und des Konsums zu übernehmen, die den tiefen Werten der afrikanischen Kultur fremd sind. Denkt nur einmal daran, was wohl die Märtyrer von Uganda in Bezug auf den schlechten Gebrauch der modernen Kommunikationsmittel sagen würden, wo die jungen Menschen verzerrten Bildern und Anschauungen der Sexualität ausgesetzt sind, welche die Menschenwürde beleidigen und zu Traurigkeit und innerer Leere führen? Was wären die Reaktionen der ugandischen Märtyrer angesichts der Zunahme von Geiz und Korruption in der Gesellschaft?” Sie würden bitten, Vorbilder im Glauben und christlichem Leben zu sein, gerade die Märtyrer seien Wegweiser im Glauben. „Habt keine Angst, demütig in Dialog zu treten mit den anderen, die vielleicht eine andere Sicht der Dinge haben,“ rief der Papst die Jugendlichen auf.

„Liebe junge Freunde, wenn ich eure Gesichter sehe, bin ich voller Hoffnung: Hoffnung für euch, für euer Land und für die Kirche,“ schloss der Papst seine Gedanken. „Vergesst nicht, Boten dieser Hoffnung zu sein! Und vergesst nicht, dass Gott euch helfen wird, jegliche Pfütze zu überqueren, der ihr auf eurem Weg begegnet!”

 

(rv 28.11.2015 ord)








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