2015-11-25 12:30:00

UNO-Umweltprogramm in Nairobi: Papst setzt Zeichen


Franziskus besucht am zweiten Tag seiner elften apostolischen Reise den Hauptsitz von UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen in Nairobi. Seine Rede wird mit Spannung erwartet. Immerhin hat seine päpstliche Enzyklika „Laudato si'“ sich keinem anderen Thema als dem Umweltschutz  – dem Schutz „unseres gemeinsamen Hauses“ – gewidmet.  Frieden und Umwelt – das sind für den Papst wie für die Vereinten Nationen entscheidende Punkte, betont Michele Candotti, Beirat des Exekutivdirektors von UNEP, im Interview mit Radio Vatikan. Dass UNEP, welche 1972 bei der ersten UNO-Konferenz über Umwelt in Stockholm gegründet wurde, sich im Herzen von Afrika befindet, sei ganz und gar nicht grundlos.

„Das Interessante ist: Als die Entscheidung 1972 getroffen wurde, war sie auch an die äußerst komplexe koloniale Vergangenheit des Landes gebunden; man sah auf Afrika, ein geographisches Gebilde aus über fünfzig Ländern, mit den Hoffnungen dieser Zeit. Heute hat Afrika noch einen weiteren Aktivposten: Kaum ein anderer Kontinent kann noch eine derartige Biodiversität (biologische Vielfalt) und Primärwälder vorweisen! Und hier tut sich eine Schwierigkeit auf: Einerseits gilt es, die Ressourcen zu schützen, andererseits muss man aber auch dem Wunsch der Bevölkerung nach Entwicklungschancen nachzukommen.“

Der Besuch des Papstes sei ein wichtiges Symbol. Er zeige vor allem sein Engagement für den Umweltschutz, den Schutz unseres Planeten. Auch der Moment des Besuchs sei äußerst passend, betont Candotti. In einer so angespannten Situation mit ethnischen Konflikten, Terrorismus und politischen Spannungen könne der Besuch für eine gefühlte Trendwende sorgen. Es sei kein Zufall, dass nahezu alle jungen Menschen Afrika verlassen wollen.

„Wir sind verantwortlich für die Neugeburt von Afrika. Einerseits müssen wir sie unterstützen und andererseits auch behüten. Wir müssen den Afrikanern zur Seite stehen, wenn es darum geht der Jugend eine Zukunft zu bieten. Das ist vielleicht überhaupt das Wichtigste von allem: Afrika ist der jüngste Kontinent, den es gibt.“

Papst Franziskus besucht das Büro der Vereinten Nationen in Nairobi am Donnerstagnachmittag. Der Deutschbrasilianer Achim Steiner ist seit dem 15. Juni 2006 Exekutivdirektor von UNEP. 

(rv 25.11.2015 no)








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