2015-11-24 11:39:00

Ö: 60 Jahre Aktion Leben


Der Verein Aktion Leben feiert sein 60-jähriges Bestehen. Die österreichische Lebensschutzbewegung berät und begleitet schwangere Frauen. Vor allem dann, wenn sie nicht mehr weiter wissen und an Abtreibung denken. Aktion Leben bringt sich seit mittlerweile 60 Jahren in die Gesellschaft ein, seit 2011 mit der Bürgerinitiative „Fakten helfen!“: Sie tritt für die Einführung einer anonymen Statistik zu Schwangerschaftsabbrüchen ein. Wie viele Abtreibungen gibt es? Und warum treiben Frauen ab? Diese und andere Fragen seien zu klären, sagte die Generalsekretärin der Aktion Leben, Martina Kronthaler, im Gespräch mit Radio Vatikan. 

Allerdings beklagt sie mangelnde Unterstützung für die Initiative. „Das ist das große Drama: Es heißt ja auch, dass die Politik nicht hinschauen will, dass den Politikern die Probleme schwangerer Frauen im Prinzip egal sind, es ist eine große Ignoranz. Doch es gibt keinen vernünftigen Grund, Schwangerschaftsabbrüche nicht zu zählen", so Kronthaler. „Es wird in Österreich alles gezählt, Bartgeier und Bäume und vieles mehr. Nur wie viele Betroffene es von Schwangerschaftsabbrüchen gibt und wie viele Kinder uns dadurch verloren gehen, das interessiert die Politik nicht!“

Um die 50.000 Unterschriften für „Fakten helfen!“ hat Aktion Leben bereits ins Parlament gebracht. Es gebe für die überparteiliche und überkonfessionelle Organisation weiter viel zu tun, so Kronthaler. In diesem Jahr ist in Österreich ein Fortpflanzungsmedizingesetz beschlossen worden. Aktion Leben habe alles „Menschenmögliche“ versucht, um das Gesetz zu verhindern oder zumindest zu verbessern, so Kronthaler. Die Zusammenarbeit gerade mit der katholischen Kirche sei für Aktion Leben dabei sehr hilfreich: „Es war der Kirche immer wichtig, dass die Aktion Leben sozusagen auch als Salz in der Gesellschaft wirken kann, als unabhängige Organisation. Wir sind aber in den großen Themen auch immer im Einvernehmen mit der Kirche. Ich denke, die katholische Kirche kann uns unterstützen, indem sie unsere Ideen, unsere Anliegen verbreitet, all ihren Möglichkeiten gemäß.“

Aktion Leben will laut Kronthaler die Würde des ungeborenen Kindes weiter stärken. In der Zukunft sieht Kronthaler „schöne und wichtige Herausforderungen“ für Aktion Leben: „Wenn wir es schaffen, Kinder und Mütter so stärken, dass sie das Gefühl haben, sie sind willkommen, dass wir Vätern und Müttern Halt geben, damit sie ihre Kinder annehmen können und sich ihnen auch gut zuwenden können, dann machen wir etwas, wo wir einen Hebel umlegen können für die ganze Zukunft. Kinder, die sich angenommen und willkommen fühlen, gehen anders durch das Leben. Sie werden Konflikte anders lösen, friedlicher lösen, weil sie Urvertrauen haben und das Wissen, dass sie von Grund auf gut angenommen worden sind.“

(rv 24.11.2015 ma)








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