2015-11-24 12:40:00

Nicaragua: Kardinal fordert Aufnahme von Kuba-Flüchtlingen


Der nicaraguanische Kardinal Leopoldo Brenes fordert alle amerikanischen Staaten dazu auf, ihre Grenzen für kubanische Flüchtlinge zu öffnen. „Wenn nur Nicaragua die Grenzen öffnet, aber die Nachbarstaaten die Grenzen schließen, dann haben wir nichts erreicht“, sagte der Erzbischof von Managua dem Sender „Canal 2“. Er äußerte sich vor dem für diesen Dienstag anberaumten Krisentreffen von Außenministern der Länder, die von dem Flüchtlingsstrom aus Kuba betroffen sind, darunter vor allem Ecuador, Kolumbien und Mexiko.

Wegen des politischen Tauwetters zwischen Washington und Havanna sind die Flüchtlingszahlen aus Kuba zuletzt wieder angestiegen. Viele Kubaner befürchten, dass eine Beruhigung der Beziehungen ihre Chancen auf Asyl in den USA mindern könnte. In den vergangenen Jahren haben hunderttausende Kubaner ihre Heimat wegen politischer Verfolgung und der schlechten Wirtschaftslage verlassen. Wer die USA auf dem Landwege erreicht, erhält in der Regel Asyl. Flüchtlinge, die auf offener See aufgegriffen werden, werden dagegen zurückgeschickt.

Nach offiziellen Angaben haben die Behörden in Costa Rica seit Mitte November kubanischen Flüchtlingen mehr als 3.000 temporäre Visa ausgestellt. Rund 2.000 Flüchtlinge harren in Notunterkünfte an der Grenze zu Nicaragua aus und hoffen auf eine Durchreiseerlaubnis in die USA.

(kna 24.11.2015 mg)








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