2015-11-24 11:25:00

Irakischer Patriarch: Gegenüber Flüchtlingen nicht naiv sein


Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael Sako ruft einmal mehr die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, entschiedener gegen den IS vorzugehen und sich bei der Etablierung von rechtsstaatlichen Strukturen im Irak und in Syrien stärker zu engagieren. Zugleich warnte der Patriarch im Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur Kathpress den Westen davor, allzu blauäugig die muslimischen Flüchtlinge aus dem Nahen Osten aufzunehmen. Wachsamkeit vor Terroristen wie vor der Bildung von islamischen Parallelgesellschaften sei geboten. Von den Terroranschlägen in Paris zeigte sich der Patriarch schockiert, aber nicht überrascht. „Das war klar, dass der IS-Terror früher oder später auch Europa erreicht.“ Der IS könnte militärisch relativ leicht besiegt werden, wenn sich die internationale Staatengemeinschaft einig wäre, so der Patriarch. Freilich gehe dies nur mit Bodentruppen. Dabei müsse man endlich auch die arabischen Staaten in die Pflicht nehmen. Sako wörtlich: „Wer liefert dem IS Waffen, wer kauft ihm das Öl ab?“

Der Patriarch hält sich für einige Tage in Österreich auf. Er rief die österreichischen Bischöfe dazu auf, in den Irak zu reisen, um der notleidenden Bevölkerung und besonders den Christen zu verstehen zu geben, das sie nicht vergessen sind. „Wir brauchen kein Geld, sondern Solidarität“, so Sako eindringlich.

(kap 24.11.2015 mg)








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