2015-11-23 11:58:00

Papstmesse: Die Kirche ist wie eine Witwe


Alles für Gott hingeben bringt mehr, als alles für sich selbst anzuhäufen. Über diese Einstellung sprach der Papst an diesem Montag bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta. In seiner Predigt ging es um das Tagesevangelium nach Lukas (Lk 21, 1-4), die berühmte Episode vom „Scherflein der Witwe“ . Die Kirche sei so wie diese arme Witwe, die ihren ganzen Reichtum von zwei Kupfermünzen in den Opferkasten des Tempels warf, sagte der Papst.

„Die Kirche ist die Braut Jesu, doch ihr Herr ist weggegangen; der Herr aber ist ihr einziger Schatz. Eine treue Kirche lässt alles liegen, um auf den Herrn zu warten. Doch wenn die Kirche nicht treu ist oder keinen Glaube an den Herrn mehr hat, dann improvisiert sie auch in anderen Dingen und stützt sich mehr auf weltliche Dinge anstatt auf Gott.“

Der Papst seht die Kirche als eine Witwe, wie sie an vielen Stellen in der Bibel beschrieben wird. „Es gab diese eine Frau, die aus Nain mit dem Sarg ihres Sohnes rausging. Sie weinte und war einsam. Ihre Mitmenschen waren zwar so lieb mit ihr und begleiteten sie, doch in ihrem Herzen fühlte sie sich allein! Die Kirche ist eine Witwe, die weint, sobald ihre Kinder im Namen Jesu sterben. Dann gibt es da noch eine weitere Frau, die ihre Kinder verteidigt und zu einem ungerechten Richter geht. Sie macht ihm die Hölle heiß. Jeden Tag klopfte sie beim ihm an die Tür und sagte ihm, er solle endlich für Gerechtigkeit sorgen! Und am Schluss sorgt er dann tatsächlich für Gerechtigkeit. So ist die verwitwete Kirche, die betet und für ihre Kinder sorgt. Ihr Herz ist immer beim Bräutigam, bei Jesus.“

Franziskus warnte vor einem „lauwarmen“ Glauben und einer Kirche, die zu sehr „auf weltliche Dinge“ achte. „In diesen letzten Tagen des liturgischen Kirchenjahres tut es uns gut zu fragen, ob es diese Kirche ist, die Jesus will, und ob wir unsere Seelen dem Bräutigam der Kirche hinwenden. Lassen wir alle diese Dinge beiseite, die unnütz und der Treue zu Gott hinderlich sind. Machen wir es so wie diese Jugendlichen in der Ersten Lesung, die alles beiseiteschoben, was ihrem Glauben hinderlich war.“

(rv 23.11.2015 mg)








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