Moslems verurteilen Terroranschläge von Paris

Viele Freitagspredigten in französischen Moscheen haben sich mit dem Terror von Paris auseinandergesetzt. Der Französische Rat muslimischer Gläubiger (Conseil Français de Culte Musulman), hatte Imamen landesweit einen Predigttext zur Verfügung gestellt. Er betonte, Muslime müssten klarmachen, dass „ein authentischer Islam Lichtjahre von der Ideologie des Hasses der kriminellen Terroristen“ entfernt sei. Der Rektor der großen Moschee von Lyon, Kamel Kabtane, forderte gleichfalls, es sei jetzt „unsere Aufgabe zu sagen, dass der Islam keine Religion der Gewalt ist“. 

In Bordeaux fand nach dem muslimischen Freitagsgebet ein interreligiöser Marsch von der Moschee zum Rathaus statt; er führte vorbei an protestantischen Kirchen, der Kathedrale und der Synagoge. „Das haben wir auch nach dem Angriff auf Charlie Hebdo so gemacht“, sagte der muslimische Organisator. Die Stimmung sei dieses Mal etwas anders als bei dem Mordanschlag auf das Satireblatt vor zehn Monaten, weil die Anschläge vom Freitag noch klarer zeigten, dass „der Terrorismus blind ist und alle betrifft“. An dem Schweigemarsch nahm auch Bürgermeister Alain Juppé teil, einer der profiliertesten Politiker der Partei Die Republikaner des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy.

(le monde 21.11.2015 ma)