2015-11-20 10:35:00

Priester: „Apostel der Freude, nicht Funktionäre“


„Der Weg eines Priesters zur Heiligkeit fängt im Seminar an.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Freitag zu Teilnehmern eines Vatikan-Kongresses. Er finde es richtig, dass die Kleruskongregation seit einem Motu Proprio von Benedikt XVI. vor zwei Jahren auch Kompetenz für Priesterseminare habe. Das erste Priesterseminar sei allerdings die Familie, so Franziskus. „Das menschliche Reifen ist unabdingbar für Priester, damit sie lernen, sich nicht von ihren Grenzen bestimmen zu lassen, sondern vielmehr ihre Talente zur Geltung zu bringen.“ Wenn ein Priester „häufig traurig, bestürzt oder hart“ sei, dann sei das „weder für ihn selbst noch für sein Volk gut“, urteilte der Papst; stattdessen solle jeder Priester „Apostel der Freude“ sein.

Einmal mehr unterstrich Franziskus die im wesentlichen pastorale Berufung von Priestern. Sie fielen „nicht vom Himmel“, sondern stammten „aus dem Volk“, seien „für das Volk geweiht“ und sollten „inmitten des Volkes wirken“. „Der Priester ist kein Seelsorge- oder Evangelisierungs-Profi, der seine Arbeit macht und dann nach Hause geht.“ Das Gute, das Priester wirken können, entstehe vor allem aus ihrer „Nähe und ihrer Liebe zu den Menschen“. „Väter und Brüder“ seien sie, nicht etwa „Funktionäre“.

Der Papst äußerte sich vor Teilnehmern eines Kongresses der vatikanischen Kleruskongregation. Er beschäftigt sich mit den beiden Konzilsdokumenten über Priester, die vor fünfzig Jahren veröffentlicht wurden: Optatam totius und Presbyterorum Ordinis.

(rv 20.11.2015 sk)








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