2015-11-19 17:37:00

Wo der Terror am öftesten zuschlägt


Der Terrorismus auf der Welt nimmt zu, findet aber nur zum kleinen Teil in Europa oder Nordamerika statt. Die tödlichste Gruppe weltweit ist nicht der sogenannte „Islamische Staat“, sondern Boko Haram in Nigeria, die sich zwar zum „Kalifen“ Abu Bakr al Baghdadi bekennt, aber seit ihrer Gründung 2002 selbständig Terror verbreitet. Das sind Ergebnisse des Global Terrorism Index 2015, den das US-amerikanische Institut für Wirtschaft und Frieden nach den Anschlägen von Paris unter Auswertung von mehr als 140.000 Anschlägen weltweit veröffentlichte.

Im vergangenen Jahr starben 32.658 Menschen auf der Welt durch Terrorattacken, das sind 80 Prozent mehr als 2013. In 78 Prozent der Fälle lebten die Opfer in Irak, Afghanistan, Nigeria, Pakistan und Syrien. Zugleich ist die Zahl der Länder, in denen mehr als 500 Menschen pro Jahr durch Terrorakte sterben, von fünf auf elf gewachsen: Hinzu kamen Somalia, die Ukraine, Jemen, die Zentralafrikanische Republik, Südsudan und Kamerun.

Die dramatischste Verschlechterung der Lage betrifft Nigeria. Dort verdreifachte sich die Anzahl der Todesopfer durch Terror in einem Jahr. Auf das Konto von Boko Haram gingen 2014 insgesamt 6644 Tote, mehr als jene Opfer, die der „Islamische Staat“ ermordete (6073).

Nur 2,6 Prozent aller Terror-Todesopfer seit dem Jahr 2000 bis einschließlich Paris waren in EU-Ländern und Nordamerika zu verzeichnen. Eine Zahl zum Zusammenhang zwischen Terror und Flucht: Zehn jener elf Länder, in denen 2014 mehr als 500 Menschen bei Terroranschlägen starben, sind die häufigsten Herkunftsländer von Flüchtlingen.

(misna 18.11.2015 gs)








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