2015-11-10 00:01:00

Papst an Weihbischof: „Barmherzigkeit und kurze Predigten“


In einem Gottesdienst in der Lateranbasilika hat Papst Franziskus am Montagabend für sein Bistum Rom einen neuen Weihbischof geweiht. Er legte dem 61-jährigen Priester Angelo De Donatis die Hände auf und überreichte ihm den Bischofsring. Der Termin war mit Bedacht gewählt: Der 9. November ist der Weihetag der Lateranbasilika, der Bischofskirche des Papstes. 2014 hatte De Donatis noch als einfacher Pfarrer die Fastenexerzitien für Papst und Kurie gehalten, an diesem Montag tritt er in die Fußstapfen des bisherigen römischen Weihbischofs Matteo Zuppi (60), den der Papst vor kurzem zum Erzbischof von Bologna ernannte.  Franziskus forderte den neuen Weihbischof auf, mit Sanftmut zu predigen und mit Geduld und Blick auf die Lehre zu ermutigen. Und er bat ihm um viel „Barmherzigkeit und kurze Predigten“. 

„Deine Worte sollen einfach sein, so dass alle sie verstehen, es sollen keine langen Predigten sein. Ich erlaube mir dir zu sagen: erinnere dich an deinen Vater, wie er glücklich war, in der Nähe des Dorfes eine andere Pfarrei zu finden, wo die heilige Messe ohne Predigt zelebriert wurde! Die Predigten sollen die Übertragung der Gnade Gottes sein: einfach, so dass sie alle verstehen und dass alle den Wunsch haben, bessere Menschen zu werden.“

Während der Messe erinnerte Franziskus den neuen römischen Weihbischof auch an das Nahen des Jubiläums der Barmherzigkeit.

„Kurz vor dem Heiligen Jahr bitte ich dich – als Bruder – barmherzig zu sein. Die Kirche und die Welt benötigen diese Barmherzigkeit. Du wirst die Seminaristen den Weg der Barmherzigkeit lehren. Mit Wörtern, ja, aber vor allem mit deinem Verhalten! Die Barmherzigkeit des Vaters ist immer präsent, es gibt immer Platz in seinem Herzen, nie wird er jemanden wegjagen. Warte... Warte... Das wünsche ich dir: viel Barmherzigkeit.“

Seit 2003 war De Donatis Pfarrer der Kirche San Marco an der Piazza Venezia unterhalb des Kapitol. Im Dezember 2007 wurde er geistlicher Assistent der Vereinigung „Don Andrea Santoro“, benannt nach dem 2006 in der Türkei ermordeten italienischen Priester. Ursprünglich ist De Donatis kein Römer, er stammt aus der Kleinstadt Casarano in der süditalienischen Region Apulien.

(kna/rv 09.11.2015 no)








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