2015-11-06 13:11:00

Papst: Christen im Martyrium schon geeint


Papst Franziskus hat sich besorgt über die wachsende Diskriminierung und Verfolgung von Christen weltweit geäußert. Die Eskalation der Gewalt gegen sie im Nahen Osten, Afrika, Asien und andernorts mache ihn sehr traurig, heißt es in einer päpstlichen Botschaft zum Kongress des ökumenischen „Global Christian Forums“ über Christenverfolgung, der diese Woche in der albanischen Hauptstadt Tirana stattfand. Überbracht wurde das Schreiben aus dem Vatikan von Kurienkardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

Zugleich betonte der Papst darin, dass das gemeinsame Martyrium von Katholiken, Orthodoxen, Protestanten und Evangelikalen das „überzeugendste Zeichen“ für die Ökumene sei. Das konfessionsübergreifende Leid bilde eine gemeinsame Erfahrung, die stärker sei als die nach wie vor bestehenden Unterschiede. Kardinal Kurt Koch dazu:

„Wie Papst Franziskus das unlängst einmal gesagt hat: 'Wie können wir uns es leisten, noch getrennt zu sein, wenn die Verfolger der Christen uns selber einen?' Das ist eine der größten Herausforderungen und auch ein großes Geschenk für die Einheit der Christen. Dass wir auf der Erde noch getrennt sind, aber die Märtyrer im Blut und im Martyrium schon vereint sind und uns so neue Kraft und Mut geben, weitere Schritte auf die Einheit hin zu tun.“

Eben das wollten die Teilnehmer des Treffens in Tirana in ihrer Schlussbotschaft vermitteln. Alle Kirchen müssen gemeinsam mit Menschen guten Willens für Gerechtigkeit, Frieden und Entwicklung zusammenarbeiten. Alle Christen müssten für ihre verfolgten Brüder und Schwestern beten, auch wenn diese einer anderen Konfession angehörten.

Die Teilnehmer des Forums trafen sich während dieser Tage in Tirana jeden Morgen zum gemeinsamen Gebet in der orthodoxen Kathedrale. Ein eritreischer Christ sowie Teilnehmer aus dem Iran erzählten von ihren Erfahrungen mit Verfolgung. Der chaldäische Bischof Basilio Yaldo aus Bagdad beschrieb die Situation im Irak wie folgt:

„Für die Christen im Irak ist die Situation sehr schwierig. Aber nicht nur die Christen leiden, sondern alle Iraker. Es fehlt an sozialer Hilfe, Medizin, Arbeit, Wasser, Strom. Am schlimmsten ist, dass es für die Menschen keine Sicherheit gibt. Besonders in Bagdad, wo ich im Patriarchat lebe. Wenn wir für die pastorale Arbeit das Haus verlassen, wissen wir nicht, ob wir zurückkommen werden. Es könnte immer eine Explosion auf den Straßen geben, eine Bombe.“

Die Verfolger forderte das Forum auf, ihre Gewalt zu stoppen. Zudem müssten die Regierungen die Religionsfreiheit der Bürger respektieren und schützen. Insbesondere Christen, die im Namen der Religion verfolgt würden, müssten beschützt werden. Auch die Medien spielten hier eine wichtige Rolle: Sie müssten in angemessener Weise über den Missbrauch der Religionsfreiheit, Diskriminierungen und die Christenverfolgung berichten. Dafür, so das Forum in Tirana, ist die Bildung der Jugend wichtig, eine Erziehung zur Solidarität mit den Christen. Der letzte Tag des Treffens fiel auf den 25. Jahrestag der ersten Messe in Albanien nach dem Fall des kommunistischen Regimes. Ein Zeichen der Hoffnung auf für die Kirche Albaniens.

(rv/kap 06.11.2015 cz)








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