2015-10-28 13:09:00

Libanon: Mertopolit: Präsident muss kein Maronit sein


Der griechisch-orthodoxe Metropolit Georges Khodr sieht keine Notwendigkeit, dass an der Spitze des Libanons ein Christ steht. „Was die Krise im Zusammenhang mit der Wahl des Präsidenten im Libanon anbelangt, frage ich mich, warum es sich bei dem Präsidenten unbedingt um einen Maroniten handeln muss. Wichtig ist, dass es sich um einen libanesischen Staatsbürger handelt, der sich um die Armen im Land kümmert“, sagte der Metropolit laut der Nachrichtenagentur Fides gegenüber der libanesischen Tageszeitung „al-Safir“.

Der Libanon ist seit Mai 2014 ohne Staatsoberhaupt. Bislang scheiterten rund zwei Dutzend Anläufe im Parlament, um einen Präsidenten zu nominieren. Grund für das Patt ist, dass sich das prowestliche Bündnis "Allianz des 14. März" und die Richtung Syrien orientierte "Allianz des 8. März" nicht einigen können. Zudem wird seit Monaten über ein neues Wahlgesetz debattiert.

Gemäß einer nicht schriftlichen Übereinkunft sind die vier höchsten Staatsämter in der Republik seit Jahrzehnten Mitgliedern bestimmter religiöser Gruppen vorbehalten: Der Präsident muss maronitischer Christ, der Parlamentspräsident schiitischer Muslim, der Regierungschef sunnitischer Muslim und der Oberbefehlshaber der Armee Christ sein. Über die Einhaltung dieser Vereinbarung wacht der Verfassungsrat.

(fides/kna 28.10.2015 vs) 








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