2015-10-28 12:43:00

COMECE-Vorsitzender Marx fordert ökologische Umkehr


Der Vorsitzende der EU-Bischofskommission COMECE, Kardinal Reinhard Marx, ruft zur ökologischen Umkehr auf. Der erste Schritt dahin sei die Anerkennung, dass es nicht zwei Krisen, eine der Umwelt und der Gesellschaft gebe, sondern „eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise“, erklärte Marx am Mittwoch in einem Kommentar für die französische katholische Tageszeitung „La Croix“. So habe es bereits Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ benannt.

Um die Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen, sei es wichtig, dass alle Menschen zusammen dagegen angingen. „Vor allem sind hier aber die reichen und entwickelten Länder gefragt“, so Marx. Denn diese hätten in der Vergangenheit mehr zum Anstieg der Treibhausgase beigetragen und ökologischen Raubbau betrieben und damit eine „ökologische Schuld“ in der Beziehung zu den ärmeren Ländern aufgebaut. Reichere Länder müssten zudem ihren Lebens- und Wirtschaftsstil ändern, damit die Erde nicht weiter zerstört werde.

Der Vorsitzende der COMECE fordert, technologische Entwicklung, Fortschritt, Wirtschaft und Unternehmertum müssten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen dienen und sich am Weltgemeinwohl orientieren. So habe auch der Papst gefordert, neu über das Verhältnis von Technik, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik nachzudenken. Marx schreibt, dieses sei nicht pessimistisch zu sehen, sondern man müsse sich die Frage stellen, ob alles, was technisch möglich ist, auch gemacht werden darf. Es bedürfe zudem einer neuen Fortschrittsidee; diese müsse Optionen für die Ärmsten beinhalten und Chancen für alle ermöglichen.

Marx schreibt, Staaten und Politiker dürften sich ebenso wie internationale Organisationen und die EU nicht von Widerständen beirren lassen und sollten sich weiterhin für globale Lösungen starkmachen. Denn sie stünden in ihrer Verpflichtung, angemessene Rahmenbedingungen zu schaffen. Nicht zuletzt liege es in der Verantwortung jedes Einzelnen, seinen Lebensstil zu ändern und damit „heilsamen Druck“ auf diejenigen auszuüben, die politische, wirtschaftliche und soziale Macht besäßen.

(kna 28.10.2015 cz) 








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