2015-10-23 14:30:00

Pressebriefing: „Was zählt, ist die pastorale Erfahrung“


Die Synode ist kurz vor dem Höhepunkt: Am Samstag stimmen die Synodenväter über den Schlusstext ab. Ob dieser veröffentlicht wird oder nicht, entscheidet der Papst. In dem heutigen Pressebriefing fasste Vatikansprecher Pater Lombardi zusammen, die meisten Redebeiträge in der Bischofssynode in der Endphase fokussierten sich auf die „Beziehung zwischen Bewusstsein und dem moralischen Gesetz“. Heute gab es 51 kurze Beiträge in der Synodenaula, 1.355 Änderungsvorschläge (Modi), und Samstag früh werde der finale Text in der Aula präsentiert und dann werde über jeden einzelnen der rund 100 Paragraphen abgestimmt.

Die Synodenväter bedankten sich beim Plenum, so der Pressesprecher. Sie hätten großartige Arbeit geleistet, denn der jetzige Text sei um einiges besser als das Arbeitspapier, das Instrumentum Laboris. Nicht hundert Seiten wird der Text lang sein, es werden rund hundert Paragraphen sein, das wurde gestern in dem Pressebriefing falsch verstanden.

Das Schlussdokument wird in der Aula auf Italienisch verlesen. Nicht alle der rund 270 Synodenväter, die darüber abstimmen müssen, verstehen Italienisch. Journalisten fragten nach der Simultanübersetzung in die verschiedenen Sprachen und ob diese auch vertrauenswürdig sei. Lombardi bestätigte, die Dolmetscher seien zwar nicht alle ausgebildete Theologen, hätten aber ein großes Feingefühl für diese Textsorte, die meisten von ihnen hätten bereits bei mehreren Synoden sekundiert. 

Auf den Vorwurf hin, dass die Geistlichen hier über etwas diskutieren und entscheiden, was sie selbst nicht so gut leben können und kennen aufgrund der Pflicht des Zölibats wurde entgegnet, dass die Basis von der gesamten Diskussion den weltweite Meinungsumfragen der Gläubigen zu Grunde liege. Außerdem hätten die Geistlichen ihre pastorale Erfahrung, so Lombardi: „Leider hat jeder Priester und jeder Bischof der Welt Erfahrungen mit den Problemen der Familien. Er hört etliche Erzählungen von Problemen der Familien und die Zeugnisse, die wir in der Synodenaula von den Paaren hören, sind eher symbolisch, wenn Sie so wollen. Was zählt, ist die pastorale Erfahrung, die die Geistlichen mit sich tragen und ich denke, dass wir sie alle sehr gut kennen und auch, dass es uns im Herzen schmerzt, die Probleme und das Leiden der Paare.“

Kardinal Turkson, der dem Pressebriefing beiwohnte, betonte, dass die Familien eine Veränderung durchgehen und die Kirche diesen Veränderungen ein Ohr schenke. Er selbst sei eines von zehn Kindern, aber seine Geschwister hätten nun nicht mehr so viele Kinder, so der aus Ghana stammende Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Gesellschaftliche Veränderungen dieser ARt sollen nun zum Tragen kommen, auch in dem neuen Dokument.

(rv 23.10.2015 no)








All the contents on this site are copyrighted ©.