Die Debatte der Bischofssynode über wiederverheiratete Geschiedene ist aus Sicht
des Bischofs von Osnabrück, Franz-Josef Bode, noch keinesfalls entschieden. „Viele
Synodale sind für sich noch nicht zu einem klaren Ergebnis gekommen“, sagte Bode am
Dienstag in Rom in einem Interview mit der katholischen Presseagentur “Kathpress“.
Eine ganze Reihe von Bischöfen sehe allerdings keine Möglichkeit für eine Veränderung
der Lehre, wonach wiederverheiratete Geschiedene von der Kommunion und den anderen
Sakramenten ausgeschlossen sind. Bode selbst trat dafür ein, stärker das positiv Gelebte
in Partnerschaften wertzuschätzen, die nach katholischem Verständnis keine Ehen sind.
Die am Dienstagvormittag abgeschlossene Arbeit der von Kardinal Christoph Schönborn
geleiteten deutschen Sprachgruppe („Circulus germanicus") sei von angenehmer Sachlichkeit
geprägt gewesen, so Bode. Trotz teilweise sehr verschiedener Meinungen sei es nicht
zu scharfen Auseinandersetzungen gekommen. „Insgesamt hat uns das Bemühen geleitet,
einen gemeinsamen Weg zu finden, und wir kommen gut miteinander aus.“ Dies könne auch
als Vorbild für die Bischofsversammlung dienen. „Wenn eine Gruppe mit so verschiedenen
Ansichten wie die deutschsprachige in ihren Texten zu einmütigen Ergebnissen kommt,
kann sich das womöglich auf die ganze Synode übertragen.“
(kap 20.10.2015 gs)
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