2015-10-19 12:58:00

Serbien: Orthodoxie gegen Anerkennung des Kosovo


Die serbisch-orthodoxe Kirche in Serbien fordert von der Regierung des Landes, auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft keine Kompromisse in Bezug auf den Kosovo einzugehen. Bei einem Treffen zwischen der Kirchenspitze und der Regierung betonte Patriarch Irinej laut der katholischen Presseagentur Kathpress, man wolle Serbien auf dem Weg zur EU unterstützen, habe aber das Vertrauen in die Institutionen des Kosovo verloren. Zuvor hatte die EU die direkte oder indirekte Anerkennung des Kosovo zu einer Voraussetzung der Aufnahme Serbiens in die EU gemacht. Der Patriarch warnte davor, Kompromisse einzugehen: „Wir dürfen nicht die Wiege Serbiens aufgeben, unsere Leute, die dort leben, unsere heiligen Orte“, sagte der Patriarch.

In diesem Zusammenhang warnte der serbische Bischof Teodosije von Sumadija vor der Aufnahme des Kosovo in die UNESCO: In einer fragilen Situation, in der es für die serbischen Kulturgüter keinen adäquaten und international garantierten Schutz gebe, käme eine Aufnahme des Kosovo in die UNESCO einer „offenen Okkupation“ und einem „offenen Akt der kulturellen Repression gegenüber dem serbischen Erbe im Kosovo“ gleich. In der Erklärung heißt es: „unsere Kirchen und Klöster sind keine Museen und können es nicht sein, sie sind liturgische Orte. Jeder Versuch Pristinas, Gewalt anzuwenden, wird ein zusätzlicher Beweis für die wahren Absichten sein, die auf die Albanisierung des ganzen kulturellen und geistigen Erbes im Kosovo und in der Metochie abzielen“.

Die serbisch-orthodoxen Kirchen und Klöster standen nach Ende des Kosovo-Krieges unter internationalem Schutz der NATO. Dennoch kam es im Frühjahr 2014 zu Angriffen albanischer Extremisten, bei denen 10 Menschen getötet und mehr als 4.000 Menschen vertrieben wurden. 35 Klöster und Kirchen sowie über 900 private und öffentliche Gebäude wurden den Angaben zufolge zerstört.

(kap 19.10.2015 vs)








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