Israel: Mauer zwischen Arabern und Juden erbaut

Der Bau einer Mauer zwischen jüdischen und arabischen Teilen Jerusalems „entstellt das Gesicht der Heiligen Stadt“, sagt der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal. Laut der Presseagentur Fides erstellt die israelische Polizei zurzeit eine Mauer zwischen einem palästinensischen und einem jüdischen Viertel der Stadt. Der Patriarch sieht in der „Politik der Trennung“ die Gefahr, dass dadurch jeder in Jerusalem „seine eigene Mauer mit sich tragen wird, eine Barriere, die ihn von den anderen trennt“.

Die israelischen Behörden geben an, die Mauer zum Schutz vor Gewaltangriffen mit Steinen und Molotow-Cocktails durch Palästinenser errichtet zu haben. Patriarch Twal bezeichnet dies als „unerhört“: Die Behörden hätten damals betont, dass Jerusalem eine „vereinte und unteilbare Stadt sei“, so der Patriarch. Durch eine Mauer werde auch der Zugang zu den heiligen Stätten erschwert. Anfang Oktober hat in Jerusalem eine neue Gewaltspirale eingesetzt, bei der 43 Palästinenser und 7 Israelis starben.

(fides 19.10.2015 vs)