Deutschland: Schutz für geflüchtete Frauen und Kinder

Die deutsche Familienministerin Manuela Schwesig fordert besseren Schutz vor Gewalt und Missbrauch für Frauen und Kinder in Flüchtlingsunterkünften: „Jeder Fall von Gewalt, Vergewaltigung und Kindesmissbrauch ist einer zu viel“, sagte sie der Passauer Neuen Presse in einem Interview am vergangenen Donnerstag. Wie die Katholische Nachrichten-Agentur berichtet, forderte sie besonderen Schutz für Frauen. „Es darf niemand unter Generalverdacht gestellt werden. Aber das Thema dürfen wir auch nicht unter den Teppich kehren“, so die Familienministerin. Sie wies darauf hin, dass es bereits Beispiele gäbe, bei denen isolierte Unterkünfte für Frauen angeboten werden.

Schwesig sprach sich für die Einrichtung von abschließbaren Toiletten und Duschräumen aus, um Rückzugsmöglichkeiten und Privatsphäre zu gewährleisten. Zudem müsse man die Frauen besser über ihre Rechte aufklären und den Schutz von Flüchtlingskindern gesetzlich regeln. Dazu habe sie dem Bundesinnenminister bereits einen Vorschlag vorgelegt. Nach Ansicht der sozialdemokratischen Ministerin bremse das jetzige Asylrecht den Kinderschutz in Erstaufnahmeeinrichtungen aus. Eine weitere Forderung ist, Betreuer in Flüchtlingsheimen sollten ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen.

(kna 08.10.2015 vs)