Das Bekenntnis des polnischen Vatikan-Prälaten Krzysztof Charamsa zu einer homosexuellen
Beziehung stößt in seiner Heimat auf Kritik. Polnische Politiker und Zeitungen warfen
dem Mitarbeiter der vatikanischen Glaubenskongregation vor, die Katholiken betrogen
zu haben. Der frühere rechtskonservative Justizminister Zbigniew Ziobro sagte, der
Priester habe ein „Doppelleben“ geführt und nun seine „Heuchelei“ offenbart.
Als einziger Bischof des Landes äußerte sich bisher Polens Primas, Erzbischof Wojciech
Polak von Gnesen, gegenüber Journalisten zu dem Fall. Er rief Charamsa zur Rückkehr
in die „Einheit der Kirche“ auf: „Möge Gott ihm die Gnade der Besinnung geben.“
Die linksliberale Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ kommentierte, Charamsa habe der Bekämpfung
von Homophobie in der Kirche mehr geschadet als genutzt. Gläubige, die seine Predigten
gehört oder bei ihm die Beichte ablegt hätten, könnten sich von ihm betrogen fühlen.
Er habe sein Gelübde gebrochen.
(rv 05.10.2015 gs)
All the contents on this site are copyrighted ©. |