2015-10-05 12:38:00

Jesuit und Astronom Consolmagno: „Seele braucht Futter"


Der Direktor des Vatikanischen Observatoriums, der Jesuit und Astronom Guy Consolmagno, sieht keinen Widerspruch zwischen einer Tätigkeit als Astronom und dem Glauben an Gott. „Er ist der Grund dafür, dass wir Astronomie betreiben. Das gilt sogar, wenn man nicht an Gott glaubt“, sagte Consolmagno in einem Interview mit dem Wissenschaftsmagazin „Science“, das die „Süddeutsche Zeitung“ (Montag) übernahm. Die Vorstellung, das Universum folge Gesetzen, sei in ihrem Ursprung religiös.

Gotte gebe ihm Kraft für die tägliche Arbeit: „Man muss die Meinung hegen, dass es sich lohnt, sein Leben der Erforschung des Weltalls zu widmen, selbst wenn man dadurch nicht reich und berühmt wird. Die Gegenwart Gottes zu spüren, wenn man morgens aufsteht, gibt einem die Kraft, genau das zu tun.“

Als Leiter des Observatoriums sehe er seine Aufgabe darin, „anderen Astronomen den Raum zu bieten, zu forschen“. Der Vatikan betreibe Astronomie, weil der Blick in den Himmel ein wichtiger Teil des Menschseins sei – „denn unsere Seelen müssen ebenso wie unsere Mägen gefüttert werden». Ihm selbst sei dies während eines Einsatzes für das US-Friedenskorps in Afrika klar geworden: „Diese Menschen hatten kein fließendes Wasser - aber sie wollten unbedingt durch ein Teleskop schauen.“

Consolmagno ist seit kurzem Direktor der vatikanischen Sternwarte mit Sitz in Castelgandolfo. Als Spezialist für Meteoritenforschung wirkte der US-amerikanische Jesuitenbruder bereits seit Jahren an der „Specola Vaticana“.

(kna/rv 05.10.2015 gs)








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