2015-10-05 11:40:00

Aus der Synodenaula: Papst will Dialog


In der Synodenaula ist auch unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord dabei. Seine Eindrücke:

Fast alle Sitze sind besetzt, alle Synodalen sind angereist, das Programm verteilt und die Erwartungen hoch. Mit der ersten Arbeitssitzung der ordentlichen Versammlung der Bischofssynode geht die Kirche einen weiteren Schritt auf dem Weg des Synodalen Prozesses, den Papst Franziskus vor nun bald zwei Jahren begonnen hat.

Eine Kardinalsversammlung, zwei Fragebögen, eine außerordentliche Versammlung der Synode und viele, viele Debatten und Konferenzen hat es gegeben. Nun geht es in die letzte Phase.

Der Papst sprach zu Beginn von Kollegialität und Synodalität, er sprach von Parrhesia und Offenheit in den Debatten. Es ginge nicht darum, sich zu einigen, es ginge nicht um Kompromisse, eine Synode sei ja kein Parlament oder Senat, sagte der Papst gleich zwei Mal. Sondern es ginge darum, die Wirklichkeit mit den Augen des Glaubens und dem Herzen Gottes zu sehen. Er sprach von Barmherzigkeit und vom immer größeren Gott, von einem Wirkraum für den Heiligen Geist, er sprach von apostolischem Mut und der Demut des Evangeliums.

Das alles sind Ausdrücke dessen, wie der Papst vor zwei Jahren den Synodenprozess eröffnet hat.

Dialog will der Papst, das sagt er überall und immer. Lösungswege will er begehen, nicht schnelle Lösungen, das sagt schon die Tatsache, dass es über zwei Jahre ging. Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär und damit Organisator der Synode, hat den gesamten synodalen Prozess mit seinen Abschnitten noch einmal aufgezählt, um ihn ins Gedächtnis zu bringen. Dieser Prozess will und soll auf die Wirklichkeit der Kirche blicken, nicht leere Ideologien verteidigen, auch das sagte der Papst noch einmal und es wurde von der ersten Meditation (jedes Morgengebet enthält immer eine kurze Meditation durche einen Synodalen) von Kardinal Oscar Rodroguez Maradiaga wiederholt.

Worum geht es? Um das, was die Kirche als Glauben empfangen hat und weiter gibt, also um die Lehre und die Tradition. Und es geht um die Haltung Jesu und die Liebe Gottes, um Barmherzigkeit und die Offenheit der Kirche. Kardinal Péter Erdö, Generalrelator - also der Verantwortliche für die Zusammenfassung der Inhalte - der Synode hat dazu den Stand der Debatte noch einmal zusammen gefasst. In den kommenden drei Wochen wird diese Debatte weiter geführt werden, in Plenarsitzungen wie in Arbeitsgruppen, in Gebeten und in der gesamten Kirche. Der Anfang dieser Synodenversammlung ist gemacht.

Aus der Synodnaula Pater Bernd Hagenkord SJ

(rv 05.10.2015 ord)








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