2015-10-04 16:16:00

Schweizer Synoden-Vertreter warnt vor Europa-Zentrismus


Die am Sonntag eröffnete Bischofssynode über Ehe und Familie sollte sich nach den Worten des Schweizer Vertreters, Bischof Jean-Marie Lovey, nicht nur auf in Europa debattierte Themen wie die Frage des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen konzentrieren. Es gebe auf der Welt unterschiedliche Realitäten, die zu beachten seien. „Die Synode muss aufpassen, nicht auf zwei oder drei Themen zu insistieren, bei denen das Risiko besteht, dass sich die Synodenteilnehmer für eine Pro- oder Contra-Position entscheiden“, sagte der Bischof von Sitten am Sonntag vor Pressevertretern im Vatikan.

Europa übermäßig vertreten

Es sei richtig, dass gerade Fragen des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen die Schweiz und andere europäische Länder sehr beschäftigen, so Lovey weiter. Dies sei „eine Realität, die man nicht leugnen“ dürfe und die eine neue Seelsorge fordere. Gleichzeitig gebe es in der Weltkirche aber zahlreiche andere Realitäten, die die Synode in ihrer Universalität ins Auge fassen müsse, so Lovey. Er wies hierbei auf eine „gewisse Überrepräsentation Europas“ bei dem Weltbischofstreffen hin. Von insgesamt 270 Synodenteilnehmern stellen die 107 Europäer die mit Abstand stärkste Gruppe.

Eine Segnung für homosexuelle Paare bezeichnete Lovey „als gegenwärtig nicht die beste Begleitung“. Zum einen berge ein derartiger ritueller Akt die Gefahr, das Problem als gelöst zu betrachten. Zudem könnte er von „vielen Christen“ als Provokation empfunden werden. Der Walliser Bischof plädierte stattdessen für eine langfristige seelsorgliche Begleitung Betroffener. 

(kath.ch 04.10.2015 mg)








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