Malteser Wallfahrt: „Der Papst ist sehr lieb“

In den Vatikanischen Gärten, der Lourdes-Grotte, in der Sixtina und im Petersdom, dort waren sie diese Woche schon, fehlte also nur noch der Papst auf der Liste. Die Rede ist von 800 Pilgern der großen Malteser-Wallfahrt aus Deutschland. An diesem Mittwoch war es endlich soweit: 400 Kranken und die 400 Begleiter haben Papst Franziskus vor seiner Generalaudienz in der Audienzhalle des Vatikans getroffen.

Man habe sie extra in die Audienzhalle gebracht, da man zunächst an eine Wetterverschlechterung glaubte, erklärte Papst Franziskus den 800 Pilgern aus Deutschland. Hier könnten sie bequem und ruhig die Generalaudienz über Leinwand verfolgen. Er dankte für ihren Besuch und ging in seinen kurzen Grußworten auch auf Krankheiten ein, unter denen vielen der Pilger leiden. „Krankheit ist eine schlechte Sache. Es gibt zwar Ärzte, Krankenschwestern und die Medizin, und die sind gut, aber die Krankheit ist einfach eine schlechte Sache.“ Aber Papst Franziskus wäre nicht Papst Franziskus, wenn er nicht auch aufmunternde Worte für die Pilger hätte: „Es ist der Glaube, der Glaube, der uns ermutigt, und der Gedanke, der in jedem von uns ist: Gott ist für uns krank geworden, er hat seinen Sohn gesandt, der unsere Krankheiten auf sich genommen hat bis hin zum Kreuz. Mit Blick auf Jesus mit seiner Geduld, wird unser Glaube stärker.“ Jesus sei immer an der Seite der Kranken, versteht und tröstet sie.

Die 94-jährige Margarete Wagner, die altersbedingt gehandicapt ist, überreichte Papst Franziskus eine von ihr als Töpfermeisterin selbst gefertigte Tonfigur des heiligen Franz von Assisi. Franziskus bedankte sich bei ihr und legte seine Hände auf ihre. „Der Papst ist sehr lieb“, fasste die alte Dame aus Konstanz den Höhepunkt ihrer Begegnung mit Franziskus in wenigen Worten zusammen.

Die Wallfahrer kommen aus allen Teilen Deutschlands und halten sich noch bis Freitag in Rom auf. Ihre Pilgerreise steht unter dem Leitwort „Als Bild Gottes schuf er Dich“. Sie ist Deutschlands größte Wallfahrt für Menschen mit Behinderung nach Rom und findet bereits zum elften Mal statt.

Am Nachmittag besuchen die 800 Pilger die Villa Malta, den Sitz der Botschaft des Malteserordens beim Hl. Stuhl und beim italienischen Staat. In der Papstbasilika Santa Sabina feiern die Pilger zum Abschluss dieses besonderen Tages in Rom die Heilige Messe, bevor ihr Konvoi aus 20 Bussen von der römischen Polizei spektakulär in die Unterkunft im Norden Roms eskortiert wird.

(rv/pm 30.09.2015 pdy)