Ein lebendig gelebtes Christentum muss die erste und wichtigste Antwort auf den
in Europa stärker werdenden Islam sein. Das hat der Linzer Bischof Ludwig Schwarz
gefordert. Der Referatsbischof für Mission und Entwicklungshilfe eröffnete am Montag
die Jahrestagung der „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) in Salzburg. Die Begegnung
mit dem Islam sei eine Herausforderung, der sich die Christen nicht verweigern dürften,
so Schwarz.
Das Verhalten der Christen den Muslimen gegenüber müsse von christlichen Maßstäben
geprägt sein. Es brauche mehr als bloße Toleranz, die immer einen Herrschenden und
einen Beherrschten, der bloß geduldet wird, voraussetze. Demgegenüber forderte der
Bischof echten gegenseitigen Respekt ein und mahnte bei den Muslimen die Absage an
Verhaltensmustern und Einstellungen ein, die die eigene Religion anderen gegenüber
als überlegen ansehen.
Der Islam zeige sich vielfach in einer „beängstigenden Weise“, räumte der Bischof
unter Verweis auf islamistische und terroristische Strömungen ein. Zudem gebe es vor
allem im Nahen Osten zahlreiche innerislamische Konflikte, deren Opfer aber vielfach
auch Christen seien. Bischof Schwarz appellierte an die internationale Staatengemeinschaft,
sich endlich im Nahen Osten stärker für den Frieden einzusetzen. Nur so könnten die
Flüchtlingsbewegungen endlich gestoppt werden. Die Menschen in der Krisenregion hätten
heute vielfach nur die Wahl zwischen Flucht oder Tod bzw. Sklaverei.
Der Bischof unterstützte in seiner Eröffnungsansprache auch Bestrebungen, in der Kirche
einen „Tag der Märtyrer“ einzuführen. Damit könnte mehr Bewusstsein für das Leid der
Christen in vielen Ländern der Welt geschaffen werden. Zudem rief er zum Gebet für
die Verfolgten als Zeichen der Solidarität auf.
(kap 28.09.2015 sk)
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