2015-09-23 15:22:00

Franziskus: "Religionsfreiheit größter Schatz Amerikas"


Bei der Willkommenszeremonie im Weißen Haus bezeichnete Papst Franziskus in seiner Rede die Religionsfreiheit als einen der „wertvollsten Schätze“ Amerikas. Gleichzeitig erinnerte er an die Verantwortung der USA für den Klimaschutz und die soziale Gerechtigkeit im Land. Dabei zitierte er auch Martin Luther King.

Franziskus öffnete seine Rede mit einem biografischen Detail: Als Sohn einer Einwandererfamilie freue es ihn, Gast zu sein in einem Land, das zum großen Teil von solchen Familien aufgebaut wurde.

„Ich freue mich auf diese Tage der Begegnung und des Dialogs, in denen ich gewiss viele der Hoffnungen und Träume der Menschen Amerikas aufnehmen und teilen werde.“

Während seines Besuchs wird Franziskus vor dem US-Kongress sprechen. Er hoffe als „ein Bruder dieses Landes“ Worte der Ermutigung an die zu richten, die berufen seien, die politische Zukunft der Nation in Treue zu ihren Gründungsprinzipien zu gestalten. Beim Besuch des  Weltfamilientreffens in Philadelphia wolle er zudem die Institutionen von Ehe und Familie in einem „kritischen Moment in der Geschichte unserer Kultur“ würdigen und stützen.

Die amerikanischen Katholiken engagierten sich gemeinsam mit ihren Mitbürgern für den Aufbau einer „absolut toleranten und inklusiven Gesellschaft“, die Rechte der Einzelnen und der Gemeinschaften schütze und jede Form ungerechter Diskriminierung zurückzuweise. Sie sorgten für eine gerechte und wohlgeordnete Gesellschaft. Der Papst betonte, dass insbesondere die Religionsfreiheit zu schützen sei.

„Diese Freiheit bleibt einer der wertvollsten Schätze Amerikas. Wie meine Mitbrüder, die amerikanischen Bischöfe uns erinnert haben, sind alle dazu aufgerufen, wirklich als gute Bürger wachsam zu sein, um jene Freiheit zu hüten und gegen alles, was sie bedrohen oder beeinträchtigen könnte, zu verteidigen.“

Franziskus lobte auch die Initiative von US-Präsident Barack Obama zur Verringerung der Luftverschmutzung. Der Klimawandel sei ein Problem, das nicht länger einer kommenden Generation überlassen werden dürfe.

„Ein solcher Wandel verlangt von uns, mit Ernst und in Verantwortung zu erkennen, was für eine Welt wir hinterlassen wollen – nicht nur unseren Kindern, sondern auch den Millionen von Menschen, die unter einem System leben, das ihnen keine Beachtung schenkt. Unser gemeinsames Haus ist Teil dieser Gruppe von Ausgeschlossenen geworden, die zum Himmel schreit und die heute kräftig an unsere Häuser, unsere Städte und unsere Gesellschaft klopft.“

Franziskus zitierte in diesem Zusammenhang den schwarzen Menschenrechtler Martin Luther King, der gesagt habe, dass wir einen Schuldschein nicht eingelöst haben und es jetzt Zeit sei, der Verpflichtung nachzukommen. Franziskus‘ Wunsch sei es, dass alle Männer und Frauen guten Willens in dieser großen Nation die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft unterstützen, das Verwundbare in unserer Welt zu schützen und ganzheitliche und inklusive Entwicklungsmodelle anzuregen. Zum Abschluss seiner Rede bedankte sich der Papst beim US-Präsidenten und sprach: „Gott segne Amerika!“

(rv 23.09.2015 cz)








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