2015-09-22 14:21:00

Papst beim Heiligtum El Cobre: Revolution der Zärtlichkeit


Gott lässt die Menschen nicht in Ruhe, sondern zieht sie „immer aus dem Haus heraus“. Das sagte der Papst in seiner Predigt bei der Messe beim kubanischen Heiligtum „Virgen de la Caridad del Cobre“ am Dienstag. Damit ist Papst Franziskus zur letzten Etappe seiner Kuba-Reise in Santiago de Cuba angekommen. Mehrere Tausend Menschen begrüßten ihn, als er im Papa-Mobil winkend durch die Straßen der Stadt im Süden der Karibikinsel fuhr. In der Wallfahrtskirche El Cobre hielt er inne vor der Barmherzigen Jungfrau, der Schutzheiligen Kubas. Bei der Messe sagte er in seiner Predigt: „Wir werden besucht, um zu besuchen, getroffen, um andere zu treffen, geliebt, um zu lieben.“ Das junge Mädchen aus einem Dorf Palästinas sei das beste Beispiel: Maria war die erste Jüngerin, unterstrich der Papst und doch war sie weit davon entfernt, „sich etwas darauf einzubilden und zu meinen, das ganze Volk müsse sie nun beachten oder ihr dienen“.

Der Papst ging dann auf die Bedeutung des Dienens Mariens ein: Sie sei die Frau, „die so viele Männer und Frauen, Kinder, alte Menschen und Jugendliche besucht hat“, weil sie es verstanden habe, „viele unserer Völker in den dramatischen Situationen ihres Werdens zu besuchen und zu begleiten“. Ein Beispiel hierzu sei die Jungfrau von El Cobre, die zur Patronin ganz Kubas wurde.

„In diesem Heiligtum, das die Erinnerung des gläubigen heiligen Gottesvolkes in Kuba bewahrt, wird Maria als Mutter der Barmherzigkeit verehrt. Von hier aus wacht sie über unsere Wurzeln, unsere Identität, damit wir uns nicht auf den Wegen der Verzweiflung verlieren. Die Seele des kubanischen Volkes wurde, wie wir gerade gehört haben, in Schmerzen und Entbehrungen geschmiedet, die jedoch den Glauben nicht auszulöschen vermochten.“

Von Generation zu Generation werden die Gläubigen eingeladen, den Glauben zu erneuern, so der Papst weiter: „Wir sind eingeladen, die Revolution der Zärtlichkeit zu leben wie Maria, die Mutter der Barmherzigkeit. Wir sind eingeladen, ,aus dem Haus zu gehen´, die Augen und das Herz für die anderen offen zu halten. Unsere Revolution nimmt den Weg über die Zärtlichkeit, über die Freude, die immer zu Nähe, immer zu Mitgefühl wird und uns dazu führt, uns in das Leben der anderen einzubringen, um zu dienen.“

Die Kirche soll deshalb „dienend“ sein, so wie es Maria war. Wie sie soll die Kirche im Leben, in der Kultur, in der Gesellschaft engagiert sein und immer bereit, „alle unangenehmen Situationen unserer Mitmenschen“ zu begleiten. Der Papst bat darum, sich nicht davonzuschleichen, „sondern mit unseren Brüdern und Schwestern mitgehen“. Dies sei das kostbarstes „Kupfer“ – „El Cobre“ .

(rv 22.09.2015 mg)








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