2015-09-21 13:19:00

Ungarn: Ordensobere kritisieren Grenzzaun


Die Ungarische Ordensoberen-Konferenz stützt die Linie des Papstes in der Flüchtlingsfrage. Sie kritisiert den neu errichteten Grenzzaun zu Serbien und die mangelnde Hilfe für Flüchtlinge. Das Gremium hat am Wochenende in Budapest seine Herbstvollversammlung gehalten; dabei stand das Thema Flüchtlingshilfe an prominenter Stelle. Die Ordensoberen bedanken sich bei allen freiwilligen Helfern, Spendern und Ärzten, und drücken ihre Solidarität mit den verfolgten Christen und Kriegsvertriebenen aus. Die Ungarische Ordensoberen-Konferenz unterstützt finanziell die Caritas, welche eine zentrale Versorgungseinrichtung für Flüchtlinge unterhält. Zuletzt haben freiwillige Helfer beispielsweise in der Diözese Szonbathely in Westungarn 32 Busse mit Flüchtlingen empfangen und versorgt. Unter den Freiwilligen sind auch mehrere Priester.

Auch die ungarischen Jesuiten erarbeiten derzeit Hilfsprogramme für die Flüchtlinge. Sie möchten Lehrmaterialien für Schulen zur Verfügung stellen und Sprachkurse für Flüchtlinge anbieten oder Rechtsbeistand leisten. Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst wiederum will vor allem die Einrichtung von Übergangsquartieren unterstützen.

Die Jesuiten drängen die Kirchen in Ungarn, in der Flüchtlingsfrage deutlicher und geeint aufzutreten. Die Bischofskonferenz hatte unlängst im Abschlussdokument ihrer Herbstvollversammlung die Flüchtlingsproblematik gar nicht angesprochen. Ebenso wird der Grenzzaun zu Serbien, den die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban kürzlich geschlossen hat, kirchlich kaum kritisiert. 

(kap 21.09.2015 vs)








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