2015-09-18 12:17:00

Vatikan-Pfarrei nimmt syrische Flüchtlingsfamilie auf


Die vatikanische Pfarrei Sant´Anna hat eine syrische Flüchtlingsfamilie mit zwei Kindern aufgenommen. Das teilte das päpstliche Almosenamt am Freitag mit. Untergebracht wurde die Familie in einer dem Vatikan gehörenden Wohnung in der Nähe des Petersplatzes. Vater, Mutter und Kinder wohnten in der syrischen Hauptstadt Damaskus, bis sie vor dem Krieg flüchten mussten. Es handelt sich um katholische Christen, die dem griechisch-melkitischen Ritus angehören. Die Familie kam am 6. September und damit genau an dem Tag in Italien an, als Papst Franziskus alle Pfarreien, Klöster, Ordensgemeinschaften und Wallfahrtsorte Europas darum bat, mindestens eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen.

Die Pfarrangehörigen begleiten die Familie nun auf ihrem Weg des Asylantrags, so das Almosenamt. Bis Italien ihren Status als Flüchtlinge anerkenne, könne man keine weiteren Informationen über die Familie erteilen. Ausdrücklich bittet der Vatikan Medien darum, die Familie ihrem Willen gemäß nicht aufzuspüren oder zu einem Interview zu überreden. Auch die zweite Pfarrei auf vatikanischem Boden, Sankt Peter, werde eine syrische Flüchtlingsfamilie aufnehmen, heißt es in der Mitteilung des Almosenamtes weiter.

Die Fürsorge-Behörde wies zugleich darauf hin, dass die Päpste schon seit vielen Jahren Flüchtlingen dabei helfen, ihre erste Aufenthaltsgenehmigung in Italien zu bezahlen. Im vergangenen Jahr habe der Vatikan dazu rund 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. Überdies helfe das Almosenamt im Namen des Papstes täglich vielen Flüchtlingen, sei es in der Versorgung mit Mitteln des täglichen Bedarfs, sei es mit der Unterstützung der vielen Aufnahmezentren in Rom.

Seit einigen Tagen ist auch ein neuer Rettungswagen für die Flüchtlinge im Einsatz. Es handelt sich um eine Ambulanz, die vor einigen Jahren das Land Bayern dem Papst geschenkt hatte und die bisher ausschließlich bei Papst-Events wie Generalaudienzen unterwegs war. Mehrmals in der Woche wird dieser Rettungswagen nun diverse Aufnahmezentren in den Außenbezirken Roms ansteuern, in denen Flüchtlinge – reguläre wie irreguläre - betreut werden. Die Freiwilligen an Bord der Vatikan-Ambulanz sind den Angaben des Almosenamtes zufolge Ärzte, Pfleger und Schweizergardisten.

(rv 18.09.2015 gs)








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