2015-09-16 11:51:00

Franziskus: Für einen neuen Bund zwischen Mann und Frau


Die Familie ist der „goldene Knoten“ für die Gesellschaft. Das sagte Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz. Ein letztes Mal kreiste seine Mittwochskatechese um das Thema Ehe und Familie. Franziskus betonte die besondere Zeit, in der sich die Kirche momentan befindet: kurz vor dem Welttreffen der Familien in Philadelphia, und kurz vor der Bischofssynode in Rom. Beide werden die Bedeutung der Familie als Grundzelle jeder menschlichen Gemeinschaft unterstreichen. Der Papst hofft, damit einen Gegenakzent zur vorherrschenden Kultur zu setzen: „Die Unterordnung der Ethik unter die Logik des Profits wird in diesem System mit enormen Mitteln und dem Rückhalt der Medien betrieben. Vor diesem Hintergrund wird ein neuer Bund zwischen Mann und Frau auch zur strategischen Frage für die Emanzipation der Völker von der Kolonisierung durch das Geld. Diese Allianz soll neue Kraft erhalten, um die Politik, die Wirtschaft und das Zusammenleben neu auszurichten. Sie entscheidet über die Bewohnbarkeit der Erde, über die Weitergabe des Lebensgefühls und über die Bindung an Erinnerungen und Hoffnung.“

Aus dem Glauben bezieht der Bund zwischen Mann und Frau nach den Worten des Papstes die Weisheit der Schöpfung Gottes: „Tatsächlich steht die Familie am Anfang, an der Basis der Weltkultur, sie rettet uns, bewahrt uns vor vielen, vielen Angriffen, viel Zerstörung, vielen Kolonisierungen, wie die durch Geld oder jene Ideologien, die die Welt so sehr bedrohen. Die Familie ist die Basis, um sich zu wehren!“ Familie und Ehe als Bollwerk sozusagen gegen die negativen Einflüsse in der Gesellschaft.

Die Ehe zwischen Mann und Frau steht am Anfang der Welt, und davor steht – natürlich – die Schöpfung. Auf diese kam Papst Franziskus zurück, denn sie war die grundlegende Inspiration seiner Meditation zu dieser Katechese. Gottes Zusage durch die Schöpfung sei nicht nur eine philosophische Prämisse, sondern zugleich der Horizont für Leben und Glauben. „Die geschaffene Erde ist dem Mann und der Frau anvertraut: was da zwischen diesen geschieht, prägt alles und jeden. Ihre Ablehnung des göttlichen Segens führt fatalerweise in einen Größenwahn, der alles ruiniert. Genauer nennen wir das die „Erbsünde“. Wir alle sind in dieses Erbe hineingeboren.“

Doch die Menschen seien keineswegs verflucht, fuhr Franziskus fort. Denn Gott schütze und segne die Menschen nach dem Sündenfall im Paradies gegen das Böse, trotz ihrer Sünde. Bevor der Herr den Menschen aus dem Paradies vertrieben habe, habe er ihn eingekleidet eingekleidet: Ein Zeichen der Zuwendung Gottes, trotz der Sünde, so Franziskus. „Die Geste der Zärtlichkeit bedeutet, dass auch in den schmerzhaften Folgen unserer Sünde Gott den Menschen nicht nackt und seinem Schicksal ausgesetzt sehen will. Diese göttliche Zärtlichkeit, diese Sorge für uns, sehen wir in Jesus von Nazareth verkörpert, dem Sohn Gottes, ‚geboren von einer Frau‘ (Gal 4,4). Wie Paulus schon sagte: ‚Während wir noch gesündigt haben, ist Christus für uns gestorben‘ (Röm 5,8). Christus, geboren von einer Frau, einer Frau! Er ist die Liebkosung Gottes unserer Wunden, unserer Fehler und unserer Sünde.“ Gott liebe den Menschen so, wie er ist, betonte der Papst. Und die Menschen gingen gemeinsam unter diesem Segen Gottes durch die Welt.

Nach der Audienz erinnerte Papst Franziskus an seine bevorstehende Reise nach Kuba und in die Vereinigten Staaten. Er grüßte jetzt schon die Menschen dort und bat darun, ihn auf seiner Reise mit dem Gebet zu begleiten. 

(rv 16.09.2015 pdy)

 








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