„Eine Welt ohne atomare Waffen ist nicht nur ein
moralisches Ideal. Sie kann über konkrete politische Initiativen erreicht werden.“
Das sagte der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul R. Gallagher, laut einem
am Dienstag veröffentlichten Redemanuskript vor der Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEA) in Wien. 25 Jahre nach dem Kalten Krieg kommen aus seiner Sicht jetzt wieder
vermehrt „zweifelhafte strategische Denkmuster“ auf, die Nukleararsenale sogar weiter
ausbauen wollten. Das sei nicht zu verantworten, rügte der britische Vatikan-Chefdiplomat.
„Nukleare Abschreckung kann kaum die Basis sein für ein friedliches Zusammenleben
von Völkern und Staaten im 21. Jahrhundert“, so Gallagher wörtlich.
Die bisherigen Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt kritisierte der vatikanische
Außenminister als unzureichend. Die Nuklearmächte, die durch den Atomwaffensperrvertrag
exklusive Rechte beanspruchten, trügen in dieser Hinsicht große Verantwortung. Es
reiche nicht aus, die Verbreitung nuklearer Waffen zu verhindern: Das Ziel müsse die
Abschaffung aller Kernsprengköpfe sein.
Gallagher sprach auf der 59. Generalkonferenz der IAEA in Wien. Er überbrachte auch herzliche Grüße des Papstes und lobende Worte für die bisherigen Erfolge der Agentur.
(rv/kna 15.09.2015 no)
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